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In vielen Wohngebieten Bremens wird mangelndes Umweltbewusstsein der Bewohner beklagt. Zu den auftretenden Problemen gehören z.B. Verschmutzung des Wohnumfeldes, Schimmel in Wohnungen und wenig bewusster Umgang mit Wasser und Energie. Gleichzeitig werden klassische Beratungsstellen wie die Umweltberatung oder die Verbraucherzentrale in diesen Stadtteilen kaum wahrgenommen oder genutzt. Grund genug für ein Kooperationsprojekt der Bremer Umwelt Beratung mit der WaBeQ, der Bremer Volkshochschule West und dem Quartiermanagement und gefördert aus Mitteln des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr sowie "Wohnen in Nachbarschaften" (WiN). Unter dem Titel "Etwas für die Umwelt tun – Ich bin dabei!" startete das Pilotprojekt im Mai 2011 im Stadtteil Gröpelingen mit sieben Frauen und Männern. Im Laufe des Jahres 2012 haben sich in Oslebshausen weitere sechs und bis März 2013 im Schweizer Viertel noch einmal fünf Umweltlotsen schulen lassen. Die zweite Jahreshälfte 2013 wurden sechs Menschen aus Lüssum ausgebildet und in 2014 sind aktuell die Zertifikate an acht Umweltlotsen in Hemelingen vergeben worden. In Oslebshausen und Lüssum gefördert vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und vom europäischen Sozialfonds. In Hemelingen gefördert aus dem WiN-Topf. Gemeinsames Ziel: das Umweltbewusstsein bei Bewohnerinnen und Bewohnern in sozial benachteiligten Quartieren zu entwickeln.
Der Schlüssel zu den Bewohnern im Stadtteil, die sonst für Umweltthemen schwer erreichbar sind, liegt in einigen der Bewohnerinnen und Bewohner selbst. Die geschulten Frauen und Männer in allen fünf Stadtteilen stammen aus verschiedenen sozialen Situationen und Kulturkreisen. Die Schulungen zum Umweltlotsen decken ein breites Themenspektrum ab und reichen von Strom und Wasser sparen, umweltfreundlichen Putzen und Reinigen über richtiges Heizen und Lüften, Vermeidung von Schimmel bis zur Abfallentsorgung. Mit einem Kommunikationstraining wurde die inhaltliche Schulung ergänzt.
Wer also die Nebenkosten senken will und im Umfeld der entsprechenden Stadtteile wohnt hat Glück! Denn nach der Schulung haben die Umweltlotsen dort mittlerweile ihre kostenlose Beratung für private Haushalte aufgenommen. Sie informieren Mieter in den Wohnanlagen, in Kursen, Projekten und Bewohnertreffs zu Umweltfragen und geben das Gelernte weiter. Die Umweltlotsen kommen auf Anforderung in den Haushalt und zeigen zum Beispiel wie auch ohne Investitionen, Energie und Geld gespart werden können. Im Durchschnitt kann zum Beispiel jeder Haushalt 15 bis 20 Prozent Strom einsparen und die Haushaltskasse kräftig entlasten. Aber auch zu den anderen Themen rund um Energie, Haushalt und gesundes Wohnen geben die Umweltlotsen wertvolle Tipps und Tricks weiter. Sie werden dabei fachlich begleitet und bekommen eine Aufwandentschädigung für die Beratungen.
Ein Clou: neben Deutsch kann die Beratung auch in türkischer, albanischer, serbischer, arabischer und englischer Sprache erfolgen. So bekommen Menschen unterschiedlicher Herkunft praxisnah und verständlich Umweltwissen vermittelt und profitieren von der Beratung.
Die Umweltlotsen Bremen möchten mit ihrer Beratung den Bewohnern und Bewohnerinnen helfen Geld zu sparen und gesunder zu wohnen. Damit auch nach Auslaufen der jeweiligen Projekte die kostenlose Beratung durch die Umweltlotsen weiter gehen kann, suchen die Bremer Umwelt Beratung und ihre Projektpartner verstärkt nach Kooperationsmöglichkeiten zum Beispiel mit Wohnungsbaugesellschaften.
Im Januar 2013 hat die Werkstatt N das Projekt Umweltlotsen mit dem Qualitätssiegel des Nachhaltigkeitsrats ausgezeichnet! Große Freude herrscht bei allen Umweltlotsen und der Bremer Umwelt Beratung über diese nationale Anerkennung ihrer Arbeit.
Sie wohnen in Gröpelingen, Oslebshausen, dem Schweizer Viertel, Lüssum oder Hemelingen und möchten beraten werden? Auch wer in benachbarten Stadtteilen wohnt, kann eine Beratung anfordern. Derzeit können wir die Beratungen aus dem Gewinn des Wettbewerbs "Vordenker für Bremen" von Arcelor Mittal weiterhin finanzieren. Darüber hinaus bemühen wir uns intensiv darum, langfristig kostenlose Beratungen anzubieten. Wenn Sie also Interesse haben, fragen Sie uns gern telefonisch oder per E-Mail an und vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit den Umweltlotsen.
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