Wasserfilter

Wasserfilter sind überflüssig

08.07.2022

Sie verheißen weiches Wasser, weniger Kalkbeläge und mehr Teegenuss. Die Anbieter erwecken den Eindruck, ohne Wasserfilter gehe es nicht. Stiftung Warentest hält das für ziemlich übertrieben. Filtern ist meist ohnehin überflüssig, da nahezu überall in Deutschland einwandfreies Trinkwasser aus der Leitung fließt. Das gilt auch für Bremen. Hier kommt noch positiv hinzu, dass sehr weiches Wasser aus dem Hahn kommt. Kalkfilter oder auch Zusätze wie Salz als Enthärter in Spül- oder Waschmaschinen sind daher völlig unnötig.

Im Inneren sind die getesteten Filterkartuschen alle ähnlich aufgebaut. An die Aktivkohle sollen sich organische Stoffe und Schwermetalle anlagern. Kunstharze tauschen Ionen aus, zum Beispiel Kalzium und Magnesium gegen Wasserstoff.

Auch für Gegenden mit härterem Wasser empfehlen die Tester Wasserfilter nicht. Der Effekt, Wasser zu enthärten, lässt schon nach wenigen Litern nach. Besser als Kalk entfernen die Kartuschen Schadstoffe wie Blei und Kupfer, das jedoch kaum im Trinkwasser vorhanden ist. Vor Nitrat schützen die Filter nicht. Im Leitungswasser ist der Nitratgehalt aber fast überall in Deutschland gesundheitlich unbedenklich.

Die Filter können sogar zum Problem werden, wenn sie verkeimen. Trinkwasser ist nicht steril. Vorhandene Keime können sich besonders bei warmen Temperaturen schnell vermehren. In allen Kannen fand die Stiftung Warentest Bakterien, in einem Modell zusätzlich Schimmelpilze. Wer Wasserfilter nutzt, muss täglich das Wasser und alle paar Wochen die Kartusche wechseln.

In der Regel sind die Filter mit Silber versetzt, um das Bakterienwachstum zu hemmen. Davon landet ein kleiner Teil auch im gefilterten Wasser. Diese geringe Menge stellt jedoch nach Aussage des Bundesamtes für Risikobewertung keine Gesundheitsgefahr dar. Der Rat von Stiftung Warentest: Sparen Sie sich das Geld für Wasserfilter.

Bildquelle: pixabay.com

Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 07/2022

Umwelttipp:
Leitungswasser