Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Abfall > Thermopapier
24.03.2020
Kassenbons bestehen aus Papier. Trotzdem sollten sie nicht im Altpapier, sondern im Restmüll entsorgt werden. Denn noch immer bestehen Kassenbons und Kassenzettel in vielen Fällen aus Thermopapier.
Thermopapiere sind Spezialpapiere, bei denen die direkte Übertragung von Hitze während des Drucks zu einer chemischen Reaktion und dadurch zu einer Schwärzung des Papiers führt. Bisphenol A dient hierbei als Entwicklersubstanz neben dem eigentlichen Farbstoff.
Bisphenol A war eine der ersten synthetischen Substanzen, von der bekannt wurde, dass sie das natürliche weibliche Sexualhormon Östrogen in der Wirkung nachahmen kann. Als Arzneimittel nicht zu gebrauchen, machte Bisphenol A eine alternative Karriere als Industriechemikalie und ist heute in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs zu finden. Neben Thermopapier steckt der Stoff in Trinkflaschen, Konservendosen, DVDs oder Lebensmittelverpackungen. In der Regel gelangt Bisphenol A über das Abwasser in die Umwelt – vornehmlich in Gewässer. Dort wird es zum Problem: Bisphenol A kann die Fortpflanzungsfähigkeit von Lebewesen beeinträchtigen.
Bedrucktes Thermopapier wie Kassenzettel oder Fahr- und Eintrittskarten sollten soweit wie möglich über den Restmüll entsorgt werden. Dadurch wird verhindert, dass Bisphenol A über recycelte Papierprodukte wie Toilettenpapier wieder in den Stoffkreislauf und in die Umwelt gelangt.
Das Umweltbundesamt (UBA) begrüßt die Entscheidung der EU, die Chemikalie Bisphenol A nun auch aufgrund ihrer hormonellen Wirkungen auf Tiere in der Umwelt als besonders besorgniserregend anzuerkennen. Ab 2020 ist Bisphenol A als Beschichtung von Thermopapier verboten, um die menschliche Gesundheit zu schützen. Das UBA prüft derzeit ob und wenn ja welche weiteren Verwendungen beschränkt werden müssten, um das Vorkommen in der Umwelt zu reduzieren.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung Umweltbundesamt, Januar 2018
Bildquelle: © Tim Reckmann / pixelio.de
Bitte Suchbegriff eingeben