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16.04.2020
Winterzeit ist Schnupfenzeit und in vielen Einkaufswagen sind Großpackungen von Papiertaschentüchern zu finden. Weich und sanft zur Nase und reißfest sollen die Tücher sein. Nicht notwendig dagegen ist, dass diese Produkte schneeweiß und aus Frischfaserpapier sind. Auch aus Recyclingpapier werden hochwertige Taschentücher hergestellt, die den Vergleich mit der gebleichten Konkurrenz nicht scheuen müssen. Ist bei weißem Papier kein Hinweis auf die Bleichart zu finden, kann man davon ausgehen, dass die Hersteller umweltschädliches Chlor eingesetzt haben.
Gleiches gilt für Toilettenpapier. Rund 2,5 Milliarden Rollen werden in Deutschland jährlich verbraucht. Bedauerlicherweise geht der Anteil an Hygiene-Produkten aus Recyclingpapier seit Jahren zurück. Das liegt unter anderem an dem verringerten Angebot. Manche große Handelsketten bieten lieber Luxus-Klorollen an, die schneeweiß, bunt oder passend zu den Badezimmerkacheln gemustert sind. Aber es gab auch Fehlinformationen über angebliche Schadstoffe und Krankheitserreger in Recycling-Toilettenpapier. Bei der Herstellung von Recyclingpapier wird der Altpapierbrei auf 100°C erhitzt und z.T. noch mit desinfizierendem Peroxid versetzt. Dadurch werden alle Bakterien und Keime abgetötet. Auch gesundheitsgefährdende Konzentrationen von Schwermetallen oder Farbstoffen sind nicht zu finden.
Das Image von umweltfreundlichem Klopapier ist bei den Verbrauchern so schlecht, dass manche Hersteller aus Marketinggründen auf der Packung nicht angeben, dass ihr Produkt zu 100% aus Altpapier besteht! Am besten gegen Vorurteile helfen die eigenen, positiven Erfahrungen. Beim nächsten Einkauf einfach mal Papiertaschentücher, weiches mehr-lagiges Toilettenpapier oder auch Haushalts-Rollen aus 100% Recyclingpapier testen.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest Meldungen: Zu unrecht verschmäht
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