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25.03.2020
Leder ist ein Naturmaterial, doch an Handschuhen aus Leder ist so gut wie nichts natürlich. Lederbekleidung wird zum überwiegenden Teil mit Chrom-III-Salzen hergestellt. Der Gerbprozess ist schneller und materialsparender als bei pflanzlich gegerbten Ledern, was Kosten spart. Bei der Gerbung entstehen chromhaltige Abwässer und Reststoffe, die aufbereitet und recycelt werden müssen. Auch die Entsorgung gestaltet sich problematisch. Zudem kann Chrom VI im Leder entstehen, wenn die Chromgerbung nicht optimal ausgeführt worden ist. Bei Hautkontakt kann das sechswertige Chrom schon in geringsten Mengen zu Hautausschlägen und Entzündungen führen.
Pflanzlich gegerbtes Leder wird mit pflanzlichen Gerbstoffen wie Eichenrinde oder Rhabarberwurzel gewonnen, die mit Wasser extrahiert traditionell in der Grube gegerbt werden. Der Gerbprozess in der Grube kann bis zu 15 Monate dauern. Aus diesem Grund wird die Rohhaut häufig mit synthetischen Gerbstoffen vorgegerbt und anschließend auf pflanzlicher Basis in Fässern ausgegerbt. So kann das Verfahren auf nur einige Tage verkürzt werden.
Aus Sicht des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft (IVN) gibt es in Sachen Naturleder noch jede Menge Entwicklungspotenzial. Seit 2004 gibt es ein Siegel für Naturleder, noch trägt es allerdings kein einziges Produkt. Von der Zertifizierung der ersten Betriebe im kommenden Jahr erhofft sich der Verband, dass Naturleder auch nachgefragt wird. Dann stellt sich auch die Lederindustrie um.
Noch sind eher Wollhandschuhe zu empfehlen. Bei Öko-Test fielen 13 der 17 getesteten Lederhandschuhe mit "ungenügend" durch. Nur je ein Paar in der Kategorie Damen- und Herrenhandschuhe ist vergleichsweise gering mit bedenklichen und umstrittenen Inhaltsstoffen belastet.
Weitere Informationen:
ÖKO-TEST Jahrbuch Kosmetik für 2013
Bildquelle: © wrw / pixelio.de
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