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21.04.2020
Lange Zeit gab es Musik im Plattenladen, dann konnten Songs und Alben als MP3-Dateien im Internet gekauft werden, heute wird Musik per Streaming genossen. Dank Internet muss sich niemand mehr mit physischen Datenträgern wie CDs oder DVDs herumschlagen. Nahezu jeder gewünschte Inhalt kommt direkt auf unsere PCs, Smartphones oder Tablets.
Der Niedergang von CD und Schallplatte hat den Plastikmüll durch die Musikindustrie reduziert. Aus der Perspektive der CO2-Emissionen hat der Umstieg auf das Streaming zu mit dem Internet verbundenen Geräten jedoch zu einem signifikant höheren Ausstoß geführt. Grund dafür ist die für das Streaming notwendige Infrastruktur – angefangen bei den Servern der Musikfirmen, den Netzbetreibern bis hin zum Endkundengerät. Speicherung und Verarbeitung digitaler Musik frisst enorme Energieressourcen.
Darauf haben Forscher der University of Glasgow hingewiesen, die sich die Umwelteinflüsse der immer populärer werdenden Streamingangebote für Musik angesehen haben. In ihrer Studie mit dem Titel "Die Kosten der Musik" setzten sich die Forscher mit den ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des modernen Tonträgervertriebs auseinander.
Dazu haben sie die für die Herstellung von Tonträgern notwendige Kunststoffproduktion in Klimagaseinheiten umgerechnet und mit den Streaminganforderungen verglichen. Ergebnis: Der CO2-Ausstoß liegt deutlich über dem aus früheren Zeiten – und zwar sogar verglichen mit den Boomphasen des Vinyl- und CD-Verkaufs.
Natürlich kommt es sehr darauf an, wie die Infrastruktur aussieht. Nicht jeder Streaminganbieter ist ein Umweltsünder. Einige Rechencenter werden bereits mit erneuerbarer Energie betrieben. Doch noch sind das Ausnahmen. Mal wieder zur CD oder gar Schallplatte zu greifen, die womöglich schon seit Jahren im Hause ist, wird zum klimafreundlichen Musikgenuss.
Weitere Informationen:
Die Kosten der Musik, Artikel aus heise online
Studie: University of Glasgow, The economic cost of recorded music: findings, datasets, sources, and methods
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