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01.11.2018
In den 1970er Jahren machten die ozonschädlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffe, kurz FCKW, Schlagzeilen. Sie stammten zumeist aus Spraydosen, Schäumen, Kühlschränken und anderen Kälteanlagen. Nach dem Verbot setzten sich schnell Ersatzstoffe durch. Wie steht es um deren Umweltwirkungen?
Natürliche Gase wie Kohlenwasserstoffe (z.B. Propan, Butan), CO2 oder Stickstoff werden oft in Spraydosen verwendet. Auch kleinere Kühlschränke gibt es statt mit FCKW seit langem mit Kohlenwasserstoffen. Als Kältemittel in Klimaanlagen und größeren Kühlgeräten finden sich dagegen hauptsächlich fluorierte Gase, kurz F-Gase. Diese sind ungefährlich für die Ozonschicht, aber sehr klimaschädlich. Noch heute sind die meisten Kältemittel in stationären und mobilen Kälte- und Klimaanlagen, wie zum Beispiel in Kühltruhen oder im Auto, mit fluorierten Kältemitteln befüllt. Die Anzahl und Leistung von Kälte- und Klimaanlagen nimmt seit langem kontinuierlich zu. Weil Kältemittel bei der Befüllung, im Betrieb, durch Leckagen und bei der Entsorgung der Anlagen entweichen, gelangen immer mehr klimaschädliche Stoffe in die Umwelt.
Seit 2011 wird in Pkw-Klimaanlagen vor allem das brennbare F-Gas „R1234yf“ verwendet. Das Umweltbundesamt berichtet über aktuell steigende Konzentrationen des Kältemittels, obwohl seine Lebensdauer in der Atmosphäre mit nur zwei Wochen angenommen wird. Als Abbauprodukt gelangt die extrem wasserlösliche, algengiftige und schwer abbaubare Trifluoressigsäure (TFA) über Niederschläge in unsere Gewässer und reichert sich dort an.
Wer also ein neues Auto, Haushaltsgeräte, Wärmepumpen oder Klimageräte für die Wohnung anschafft, sollte möglichst Modelle mit natürlichen Kältemitteln bevorzugen. Ein Blick auf das Typenschild und qualifizierte Beratung schaffen hier Klarheit. Für Pkw bieten leider erst einzelne Hersteller Klimaanlagen mit Kohlendioxid an. In Wohnräumen ist es besser die Hitze gar nicht erst hinein zu lassen, statt die Klimaanlage anzuschalten. Kälteanlagen im Wohnungsbau sind zudem langlebig. Die Verwendung der schädlichen fluorierten Gase wird zukünftig immer stärker eingeschränkt, so dass jetzt neue Anlagen voraussichtlich bereits vor Ende ihrer Lebensdauer außer Betrieb gehen müssen, wenn Kältemittel zum Nachfüllen kaum mehr zu bekommen sind. Beim Austausch eines Kühlschranks sollte der alte am besten direkt auf der Recyclingstation oder über den Lieferanten entsorgt werden. Denn im Sperrmüll am Straßenrand wird der kupferhaltige Kompressor häufig unsachgemäß entfernt, wobei das komplette Kühlmittel in die Atmosphäre gelangt.
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