Ostergras

Ostergras färbt ab

12.04.2019

Zu Ostern wird gerne grünes „Gras“ ins Nest gelegt oder schmückt den Frühstückstisch. Stiftung Warentest wollte es genau wissen und hat als Stichprobe vier Tüten mit kräftig grünem Ostergras gekauft und ins Labor geschickt. Es handelte sich zweimal um Holzwolle sowie je einmal um Altpapier und dünne Sisalwolle. Auf zwei der Tüten stand zu lesen, dass das Gras für „feuchte und unverpackte Lebensmittel ungeeignet“ oder „nicht bestimmt“ sei. Diese Hinweise sollten ernst genommen werden.

Verbraucher können nicht davon ausgehen, dass das Gras farbecht ist. Kommt es mit Feuchtigkeit in Kontakt, kann sich Farbe lösen. Das geschieht nicht nur im feuchten Garten, sondern auch, wenn Speichel vom angeknabberten Schokohasen oder dem Marzipan-Ei mit dem Gras in Berührung kommt.

Die Laboranalysen ergaben, dass in den beiden nicht farbechten Gräsern relativ hohe Gehalte von aromatischen Aminen vorhanden waren. Mit diesen gesundheitschädlichen Substanzen sollten Verbraucher so wenig wie möglich in Kontakt geraten. Die beiden Gräser, die kaum Farbe abgaben, waren nur schwach belastet. Weder Schwermetalle noch Mineralölkohlenwasserstoffe oder Weichmacher waren ein Problem.

Wer Süßes nur eingewickelt ins Osternest legt, braucht sich kaum Sorgen zu machen und muss auf den Osterbrauch nicht verzichten. Fehlt dem angeknabberten Hasen nur ein Ohr, sollte der Rest jedoch wieder gut verpackt ins Nest zurück. Besonders wenn kleine Kinder beim Eiersuchen dabei sind, empfiehlt sich statt bunter Gräser zum Beispiel eine Stoffserviette für das Nest. Da kann der angelutschte Süßkram ohne Probleme zurückgelegt werden.

Mit Getreidekörnern wie Gerste, Weizen oder Dinkel lässt sich „echtes“ Grün für das Osterfest selber ziehen. Werden die Getreidekörner vorher eingeweicht, sprießt das Grün schon nach wenigen Tagen. Auch Kresse ist eine beliebte Alternative.

Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 04/2019

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Bildquelle: pixabay.com