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24.03.2020
Wer sich heute im Handel nach Einweggeschirr umschaut, findet Teller aus nachwachsenden Rohstoffen wie Palmblättern oder Weizenkleie und Becher aus dem biokompatiblen Kunststoff PLA (Polymilchsäure). Öko-Test hat sich angeschaut, ob plastikfreies Einweggeschirr mit gutem Gewissen eingekauft und verwendet werden kann.
Durch Bio-Plastik könnte sich das Müllproblem sogar noch verschärfen. Viele dieser Kunststoffe bauen sich ähnlich langsam ab wie konventionelles Plastik. Damit reicht selbst in industriellen Kompostieranlagen die Rottezeit nicht. Eine Hausgartenkompostierung scheide wegen der fehlenden Wärmebehandlung ganz aus. Biologisch abbaubar ist so kaum mehr als ein Werbespruch.
Bei Palmblättern und Bagasse (Zuckerrohr) sieht es mit der Kompostierbarkeit besser aus. Allerdings steht auch hier eine ressourcen- und energieintensive Herstellung einer relativ kurzen Nutzungsdauer entgegen. Palmenblattgeschirr sollte für die Biotonne zerkleinert werden, damit es in der Kompostieranlage nicht aussortiert wird.
Das zeigt ein weiteres Problem: Sowohl der Verbraucher als auch das Personal in Bio-Abfallanlagen kann die abbaubaren Kunststoffe nur schwer von herkömmlichen unterscheiden. So werden auch abbaubare Mülltüten aus Maisstärke aus den Biotonnen meist aussortiert.
Ist Spülen die bessere Alternative? Die Öko-Institute in Österreich und Deutschland sagen ja. Wer gerne feiert, kann dafür preiswerte Teller, Gläser und Besteck anschaffen. Frisch aus der Spülmaschine warten sie im Keller auf den nächsten Einsatz. So entsteht kein Müll. Statt immer wieder Einweggeschirr zu kaufen, rechnet sich das schnell auch finanziell. Eine praktische Alternative sind Mietservicefirmen, die Teller und Gläser liefern und das schmutzige Geschirr zum Spülen wieder abholen.
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