Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Abfall > Trinkhalme
29.07.2024
Trinkhalme haben sich zu einem alltäglichen Gebrauchsgegenstand entwickelt, insbesondere in der Gastronomie, beim Kindergeburtstag und zu Hause für erfrischende Getränke mit Eiswürfeln bei heißem Wetter. Sie gestalten das Trinken angenehmer und schützen unsere Zähne vor Kälte. Auch für Menschen mit Handicap sind die Halme eine große Erleichterung beim Trinken. Seit dem Verbot von Einwegkunststoffartikeln in Deutschland im Jahr 2021 haben sich Papiertrinkhalme weitgehend durchgesetzt. Weniger Einwegplastik ist zweifellos ein Fortschritt, doch worauf sollte man achten, wenn es um nachhaltigere Optionen geht?
Mehrfach zu verwendende Halme mit langer Nutzungsdauer sind ökologisch im Vorteil. Glas- und Metallprodukte erfordern zwar in der Herstellung mehr Energie als solche aus Kunststoff, mit jeder Nutzung reduziert sich jedoch die Belastung. Für sie gibt es passende Bürstchen, und meist sind die Halme auch spülmaschinengeeignet. Trinkhalme aus Edelstahl sind sehr stabil und halten praktisch ein Leben lang. Sie sind vereinzelt auch biegbar. Ihre Nachteile: Ein metallischer Beigeschmack ist möglich, und ob sie innen sauber sind, lässt sich nicht sehen. Dieses Problem haben die klaren Trinkhalme aus Glas nicht. Sie sind geschmacksneutral, aber nie hundertprozentig bruchsicher. Es gibt auch wiederverwendbare Halme aus Hartplastik oder Silikon. Bambushalme sind die asiatische, stabilere Version des echten Strohhalms.
Papierhalme sind wie Einweg-Plastikhalme ein Wegwerfprodukt, aber nicht verboten. Manche Situationen erfordern Einweglösungen, und dann rückt Papier ins Rampenlicht. Untersuchungen des Öko-Test Magazins zeigen jedoch, dass einige Trinkhalme aus Papier viel zu wünschen übrig lassen. Das Hauptproblem ist der hohe Aluminiumgehalt, der Nieren und Nervensystem schädigen kann.
Der Einsatz von Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) in der Herstellung von Trinkhalmen muss ebenfalls in Betracht gezogen werden. Diese Substanzen sind nicht nur vergleichsweise bis hoch toxisch, sie bestehen in der Umwelt auch beinahe ewig und bauen sich kaum ab. Saure Getränke, einschließlich aller kohlensäurehaltigen Getränke, können Schadstoffe aus Trinkhalmen lösen. Die Tests ergaben außerdem, dass Halme aus weißem oder ungebleichtem Papier im Durchschnitt weniger Schadstoffe enthalten.
Bildnachweis: Alexas_Fotos pixabay.com
Weitere Informationen:
Ökotest, Heft 06/2024
Stiftung Warentest, Heft 07/2021
Umweltbundesamt - Einwegkunststoffrichtlinie
Bitte Suchbegriff eingeben