Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Abfall > Kompostierbare Müllbeutel
24.03.2020
Als ideale Lösung für die Sammlung kompostierbarer Abfälle in der Küche werden Müllbeutel aus biologisch abbaubaren Kunststoffen beworben. Häufig wird pflanzliche oder tierische Stärke zusammen mit abbaubarem Polyester, also einem Erdölprodukt, zu Biokunststoffen verarbeitet.
Die Käufer der abbaubaren Biomüllbeutel meinen zumeist, aus den Biokunststoffen entstünde in der Kompostierungsanlage wertvoller Kompost. Grundsätzlich sind die Materialien biologisch abbaubar, sie benötigen dafür jedoch viel Zeit und es entsteht kein Humus. Die Rottezeit in der Kompostierungsanlage reicht nicht aus, so dass die Verpackungen dort gar nicht oder unvollständig abgebaut werden. Auch im Hauskompost funktioniert der Abbau nicht, da die notwendigen Temperaturen dort kaum erreicht werden. Herkömmliche und abbaubare Plastiktüten sind zudem in der Kompostierungsanlage nicht zu unterscheiden. Plastik stört den Rotteprozess und muss daher aufwändig aussortiert werden.
In Bremen wird der Bioabfall aus der Küche mit der braunen Mülltonne abgeholt. Die Abfälle werden seit Juli 2018 nicht mehr in Bremen kompostiert, sondern nach kurzer Zwischenlagerung in eine Biogasanlage nahe Osnabrück gefahren. Auch dort gehören keine Plastiktüten hinein. Wenn also Biomüll Zuhause in eine Tüte muss, dann sollte diese aus (Recycling-) Papier sein. Noch besser ist es, Zeitungspapier oder Küchenkrepp zu verwenden, die auch Flüssigkeiten aufsaugen können und gut verrotten. Plastiktüten sind insgesamt ungeeignet und Biokunststoffe bieten allgemein keinen Umweltvorteil gegenüber herkömmlichem Plastik.
Aus hygienischen Gründen sollte die Biotonne bei jedem Abfuhrtermin an die Straße gestellt werden. Anders als bei der Restmülltonne fallen keine Extragebühren auf zusätzliche Leerungen an.
Bitte Suchbegriff eingeben