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16.07.2021
Einen Cocktail genießen ohne Trinkhalm? Kindergeburtstag feiern ohne bunte Strohhalme? Geht das überhaupt? Auch für Menschen mit Handicap sind die Halme eine große Erleichterung beim Trinken.
Seit dem 3. Juli 2021 wird europaweit die von der EU 2019 verabschiedete Richtlinie umgesetzt, die bestimmte Einwegprodukte wie Plastikhalme verbietet. Stiftung Warentest hat sich nach Alternativen umgesehen und essbare Halme getestet. Drei sind aus Hartweizengrieß, einer aus Reis und Tapioka, zwei aus Zucker. Trinken lässt sich mit allen. Schadstoffe fanden die Tester kaum.
Halme auf Getreidebasis haben im Test am ehesten überzeugt. Die Zuckerhalme verbiegen sich schon nach kurzer Zeit. Alle Röhrchen geben einen sehr leichten Geschmack an Wasser ab. Bei Getränken mit Eigengeschmack dürfte das unbemerkt bleiben. Geschmacklich sind am ehesten die knusprigen Getreideröhrchen akzeptabel. Ein Zuckerhalm entspricht mehr als zwei Stück Würfelzucker, definitiv zu süß.
Mehrfach zu verwendende Halme mit langer Nutzungsdauer sind ökologisch im Vorteil. Glas- und Metallprodukte erfordern zwar in der Herstellung mehr Energie als solche aus Kunststoff, mit jeder Nutzung reduziert sich jedoch die Belastung. Für sie gibt es passende Bürstchen, meist sind die Halme auch spülmaschinengeeignet.
Trinkhalme aus Edelstahl sind sehr stabil und halten praktisch ein Leben lang. Sie gibt es vereinzelt auch biegbar. Ihre Nachteile: Metallischer Beigeschmack ist möglich. Und ob sie innen sauber sind, lässt sich nicht sehen. Dieses Problem haben die klaren Trinkhalme aus Glas nicht. Auch sind sie geschmacksneutral aber nie hundert Prozent bruchsicher. Es gibt auch wiederverwendbare Halme aus Hartplastik oder Silikon. Bambushalme sind die asiatische, stabilere Version des echten Strohhalms. Papierhalme sind wie Einweg-Plastikhalme ein Wegwerfprodukt, aber nicht verboten.
Bildnachweis: Alexas_Fotos pixabay.com
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 07/2021
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