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03.03.2023
Auf Reisen und unterwegs sind feuchte Abschminktücher im wiederverschließbaren Spenderpack unschlagbar praktisch. Ein Großteil der getesteten Feuchttücher hat bei Öko-Test gut abgeschnitten. Sie können bedenkenlos verwendet werden. Nur zwei Markenprodukte von Johnson & Johnson sind mit ungenügend durchgefallen. Auf den Inhaltslisten der Reinigungstücher von Bebe und Neutrogena finden sich problematische Konservierungsstoffe. Dazu fand das Labor weitere Substanzen, die sowohl für die Haut als auch für die Umwelt schädlich sind.
Wer feuchte Reinigungstücher jedoch regelmäßig oder gar täglich benutzt, erzeugt einen beachtlichen Müllberg. Einige Hersteller werben mit "biologisch abbaubarem" oder "kompostierbarem" Material in ihren Abschminktüchern. Feuchttücher, die unter anderem mit Reinigungslotionen getränkt sind, dürfen jedoch auf keinen Fall auf den heimischen Komposthaufen und auch nicht in die Biotonne. Gewöhnlich sind bei solchen Tüchern weder das Material, noch die verwendeten Chemikalien, mit denen sie getränkt sind, vollständig biologisch abbaubar. Noch dazu kann kein Hersteller vorhersehen, was mit den Tüchern abgewaschen wird. Gerade wasserfestes Make-up enthält häufig Silikone und synthetische Polymere, die die Umwelt belasten.
Auch vor der Entsorgung der Tücher in der Toilette wird gewarnt. Benutzte Feuchttücher gehören grundsätzlich in den Restmüll und damit in die Verbrennung. Das reißfeste Tüchervlies löst sich nicht auf und kann den Abfluss verstopfen. In Klärwerken verklumpen die Tücher zu tonnenschweren Zöpfen. Wirklich umweltfreundlich können feuchte Reinigungstücher nicht sein.
Im heimischen Badezimmer schonen ein festes Waschstück und ein Waschlappen die Umwelt.
Bildquelle: Jonathan Borba pexels.com
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 03/2023
21.09.2020
Seit Jahren erleben fertig abgepackte Feuchttücher einen Boom. Der Markt ist kaum noch zu überblicken. Fast jede Super- und Drogeriemarktkette hat inzwischen eine eigene Marke, mittlerweile gibt es auch Naturkosmetikprodukte im Sortiment. Laut Ökotest sind Feuchttücher das beliebteste Hilfsmittel für die Babypflege. Über 95 Prozent der Eltern in Deutschland nutzen sie.
Es gibt gute Nachrichten für sensible Kinderhaut: Die meisten problematischen Substanzen, die noch vor wenigen Jahren von den Testern bemängelt wurden, sind aus den Feuchttüchern verschwunden. Die parfümfreien Tücher sind mittlerweile mit weniger umstrittenen Stoffen konserviert. Ohne geht es kaum, da sich in dem feuchten Milieu schnell Keime oder Schimmel entwickeln können. Ganz frei von umstrittenen Stoffen sind die Baby-Feuchttücher allerdings noch nicht. Mehr als zwei Drittel der Feuchttücher im Test können jedoch mit "sehr gut" empfohlen werden, nur eines fällt mit "mangelhaft" durch.
Doch statt Babyfeuchttüchern sollten Eltern zumindest in der täglichen Pflege zu Hause einfach Wasser und einem Waschlappen den Vorzug geben. Besonders schonend ist, den Po nach dem großen Geschäft abzuduschen. Bei empfindlicher Babyhaut hilft auch eine Pumpthermosflasche, die überall warmes Wasser für den Lappen spendet.
Es bleibt das Müllproblem. Die Vliese vermüllen Strände und verstopfen Kläranlagen. Zudem bestehen die meisten von ihnen zum Teil aus Plastik. Benutzte Feuchttücher gehören grundsätzlich in den Restmüll. Das reißfeste Tüchervlies darf nicht in die Toilette geworfen werden. Es löst sich nicht auf, kann den Abfluss verstopfen und in Klärwerken verklumpen die Tücher zu tonnenschweren Zöpfen. Das gilt auch für Vliese, die als "biologisch abbaubar" ausgelobt werden. Das Umweltbundesamt befürchtet sogar, dass die Auslobung "biologisch abbaubar" Konsumenten dazu verleiten könnte, Feuchttücher noch achtloser zu entsorgen.
Weitere Informationen:
Spülbar, aber nicht ein pumpbar, ein Erklärvideo auf youtube
Bildquelle: smpratt90 pixabay.com
Umwelttipp:
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