Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Kinder > Kinderteppiche
03.04.2020
Kinder halten sich besonders gerne auf dem Boden auf und spielen oft stundenlang auf ihrem Motivteppich. Dennoch gibt es für Kinderteppiche keine gesetzliche Prüfpflicht. Hersteller müssen den Schadstoffgehalt anders als bei Wand-zu-Wand-Teppichen nicht regelmäßig kontrollieren lassen. Die Verbraucher müssen daher auf die freiwillige Qualitätskontrolle der Hersteller vertrauen. Nur knapp die Hälfte der untersuchten Teppiche bei Öko-Test trägt ein Siegel, das Öko-Tex Standard 100. Es steht eigentlich für schadstoffgeprüfte Textilien, schließt krebserregende Farbstoffe, Weichmacher und Schwermetalle aus. Verlassen können sich Eltern darauf leider nicht.
Öko-Test hat 15 Teppiche eingekauft und ins Labor geschickt. Die meisten Matten überzeugten im Test. In vier Teppichen steckten jedoch sehr problematische Inhaltsstoffe. Als nicht verkehrsfähig bewertet Öko-Test den Haba Teppich mit Wiesenmotiv. Er enthält die gesundheitsgefährdenden Farbstoffe Benzidin und Anilin mit Konzentrationen teils deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert. Beide Farbstoffe können sich nach dem Einfärben wieder aus Textilien lösen. Anilin ist auch das Hauptproblem, das beim blauen Kinderteppich Casita zur Abwertung führte.
Auch nur mit ungenügend bewertet wurden Teppiche von Jako-O (Spielteppich Ritter) und der Kinderteppich Marvel Ultimate Spider-Man. Bei diesen beiden Produkten wurde der fortpflanzungsschädigende Weichmacher DEHP in den Antirutschnoppen entdeckt. Für Bedarfsgegenstände sind die gefundenen Konzentrationen wohl erlaubt, für Kinderprodukte bewertet Öko-Test sie als zu hoch.
Ärgerlich ist, dass IKEA nicht ohne Latex im Hopplek-Teppichrücken auskommt. Um ein Sensibilisierungsrisiko möglichst niedrig zu halten, sollte ein Kinderteppich gänzlich frei von Latexproteinen sein.
Bitte Suchbegriff eingeben