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03.04.2020
Die von den Herstellern angebotenen Alles- und Vielzweckkleber sind zwar für den Alltag ganz brauchbare Allrounder, aber alles können sie tatsächlich nicht kleben. Deshalb sind auch Spezialkleber für Kunststoffe, Styropor, Porzellan, Gummi, Leder und vieles andere mehr im Angebot. Öko-Test hat 15 verschiedene haushaltsübliche Klebstoffe der Marken Pattex, Uhu, Ponal, Pritt und Tesa in die Labore geschickt. Reine Bastelkleber oder Spezialkleber waren nicht dabei.
Mittlerweile werden für Normalverbraucher und vor allem für Kinderbasteleien überwiegend lösemittelfreie oder besser gesagt lösemittelarme Klebstoffe angeboten. Hier übernimmt Wasser den Part des Lösemittels. Nach Aufbringen des Klebers entweicht die Flüssigkeit und der Klebstoff trocknet. Bei organischen Lösemitteln verflüchtigen sich die Verbindungen allerdings schneller, Wasser trocknet langsamer. Neben diesen physikalisch abbindenden Klebern gibt es auch Klebstoffe, die durch eine chemische Reaktion abbinden. Dazu gehören Sekunden- und Zwei-Komponenten-Kleber.
Lösemittelhaltige Klebstoffe setzen beim Trocknen große Mengen an flüchtigen Verbindungen frei. Sie können Augen und Schleimhäute reizen, Kopfschmerz und Benommenheit auslösen. Als ungenügend wurde daher der Pattex Kraft-Kleber Classic von Henkel bewertet. Vom selben Hersteller kommen aber auch Testsieger wie der Pattex Multi Alleskleber oder der Schulkleber Pritt Alleskleber. Ähnlich sieht es bei Uhu aus. Die Kraftkleber sind deutlich problematischer einzustufen als die Alleskleber. Tesa ist mit seinem Produkt im Mittelfeld gelandet. Lösemittelarme Kleber sind für zahlreiche Anwendungsgebiete vorhanden, belastende Lösemittel müssen nicht sein. Falls in Einzelfällen doch lösemittelhaltige Klebstoffe verwendet werden, muss mindestens eine gute Lüftung sichergestellt werden.
Nicht einfach ist der Umgang mit Kontaktklebern. Die eigentlich sehr belastbaren Verbindungen erfordern besonders sauberes Arbeiten und hohen Anpressdruck. Auch sollte man Geduld haben, der Klebeprozess ist erst nach Tagen oder gar Wochen endgültig abschlossen.
Nicht in Kinderhände gehören Sekundenkleber. Sie kleben nicht nur schwierige Materialkombinationen oft bombenfest, sondern auch Finger oder Augenlider unvorsichtiger Anwender zusammen. Unter normalen Umständen belastet die Anwendung eines Klebers kaum. Dafür sind die Mengen zu gering und der Zeitraum zu kurz, in dem der Mensch Kontakt mit ihm hat. Wenn aber mehrere Kinder in einem schlecht gelüfteten Raum zusammen basteln, können schnell gesundheitsschädliche Konzentrationen erreicht werden. Kinder sollten daher keine Klebstoffe verwenden, die organische Lösungsmittel enthalten. Die Lösungsmittel verdunsten beim Verarbeiten und können zu brennenden Augen, Kratzen im Hals, zu Kopfschmerzen und Gleichgewichtsstörungen führen. Das Angebot an lösungsmittelfreien Klebern ist aber so groß, dass niemand auf den Bastelspaß verzichten muss. Besonders zu empfehlen sind Klebestifte für alle Arbeiten mit Papier und Pappe. Sie sind für Umwelt und Gesundheit völlig unbedenklich. Auch Vielzweck- oder Kontaktkleber auf Wasserbasis sind für vielerlei Bastelarbeiten geeignet.
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