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28.10.2021
Spielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen
Noch sind Spielzeuge aus nachwachsenden Rohstoffen, abgesehen von Holzspielzeug, vergleichsweise wenig verbreitet. Häufig sind sie aus Kunststoffen, die wiederum aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Diese tragen zum Klimawandel bei.
Spielzeug aus Holz zählt zu den Klassikern und ist heute auch in vielen modernen Variationen erhältlich. Spielsachen aus biobasierten Kunststoffen, also aus pflanzlicher Biomasse, kommen seit kurzem in immer größerer Auswahl auf den Markt. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es jedoch nicht immer leicht zu erkennen, aus welchen Werkstoffen das Spielzeug hergestellt ist und wie es um die Qualität des Spielzeugs bestellt ist. Unterstützung bieten hier verschiedene Siegel, die über die verwendeten Materialien, die Schadstofffreiheit und die allgemeine Sicherheit Auskunft geben.
Für biobasierte Kunststoffe gibt es zwei verschiedene Siegel (OK-biobased und DIN-geprüft biobased), die angeben, wie hoch der prozentuale Anteil nachwachsender Rohstoffe im Kunststoff ist. Die Kennzeichnung ist selten auf den Produkten zu finden, aber in ihren Produktbeschreibungen weisen die Hersteller und Händler darauf hin.
Deutlich einfacher zu finden sind bekannte Siegel wie der „Blaue Engel“ oder „Spiel gut“. Bei Holzspielzeug helfen die Siegel „FSC“ oder „PEFC“ für nachhaltige Waldwirtschaft. Die Initiative „Holz von Hier“ stellt zusätzlich zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung kurze Transportwege von der Holzernte zur Holzverarbeitung sowie eine regionale Holznutzung in den Fokus.
Secondhand-Spielzeug ist eine gute Alternative zu Billigprodukten und häufig auch die schadstoffärmere Lösung. Gerüche und flüchtige Schadstoffe sind dabei in aller Regel schon verschwunden. Außerdem ist Spielzeug mit einem zweiten Leben oft erheblich günstiger, spart Ressourcen und schont die Umwelt. Zum nachhaltigen Schenken von Spielzeug gehört auch eine nachhaltige Geschenk-Verpackung. Wie immer im Fall von Verpackungen gilt: je weniger, desto besser.
Gut auswählen
Die Auswahl an Spielzeug ist riesig, da sollten Eltern und Großeltern oder Tante und Onkel doch etwas Schönes finden. Doch so manches Testergebnis von Stiftung Warentest und Ökotest beunruhigt auch. Nicht jedes Spielzeug erfüllt die Ansprüche an Sicherheit. Andere sind nicht frei von Schadstoffen. Doch wer aufmerksam in der Spielzeugabteilung auswählt, macht schon vieles richtig. Die Verbraucherzentralen haben auf ihren Internetseiten ein paar nützliche Tipps zusammengestellt.
Wer statt im Internet in einem Geschäft kauft, der kann mit der Nase auswählen. Alles, was chemisch oder unangenehm riecht, besser meiden! Ein strenger Geruch weist darauf hin, dass das Spielzeug noch Stoffe ausdünstet. Lösemittel in Farben und Lacken lassen sich oft schon am Geruch erkennen. Wer beim Onlinehändler bestellt, kann erst nach Lieferung „schnuppern" und bei auffälligem Geruch von seinem 14-tägigen Rückgaberecht Gebrauch machen.
Zum Spielzeug-Check sollte alles selbst in die Hand genommen werden. Denn schlecht verarbeitete Nähte, fehlerhafte Bedruckung, scharfe Ecken und Kanten haben am Spielzeug nichts zu suchen! Bei Spielzeug für Kleinkinder sollte es darüber hinaus auch keine ablösbaren Kleinteile geben.
Originell und preiswert können auch selbstgemachte Spielsachen sein. Flache Kieselsteine mit Punkten, Streifen oder Symbolen bemalt laden zum Domino spielen ein. Aus kleinen und großen Schachteln und Kartons werden mit Stoffresten, Deko-Papieren oder etwas Farbe liebevoll gestaltete Puppenbetten oder Garagen für die Spielzeugautos.
Kinder, die nicht spielen, können sich nicht entwickeln. Häufig werden sie mit Spielzeug geradezu überschüttet, aber je perfekter die Ausstattung ist, um so weniger Raum läßt sie der Phantasie des Kindes. Sehr viel spannender sind Requisiten für die beliebten Rollenspiele, Materialien zum Bauen und Konstruieren, Zubehör zum Basteln und Malen. Kinder spielen oft am liebsten mit Dingen, die sowieso im Haushalt vorhanden sind und von den Erwachsenen benutzt werden.
Kinderspielzeug muss stabil und sollte reparierbar sein, sonst gibt es schnell Tränen vor Enttäuschung. Möglichst Spielzeug ohne Batterien auswählen, zumindest sollten die Batterien auswechselbar sein. Achten Sie darauf, dass Kunststoffspielzeug nicht aus PVC hergestellt ist. Lieber eine Kleinigkeit zur Ergänzung eines bereits bestehenden Systems, als immer wieder völlig neue Dinge schenken. Wichtiger als die besten Spielsachen und das schönste Kinderzimmer aber ist die Zeit, die sich Eltern oder größere Geschwister nehmen, um sich mit den Kleinen zu beschäftigen.
Weitere Informationen:
Spielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen (Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.)
Ökotest Ratgeber Spielzeug Jahrbuch 2015
Stiftung Warentest Spielzeug für Kinder
Bildquelle: © Design_Miss_C / Pixabay.de
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