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24.03.2020
Wer mag nicht das Gefühl weicher Baumwolle auf der Haut? Baumwolle ist daher die beliebteste Naturfaser der Welt. Auf der anderen Seite ist konventionell angebaute Baumwolle eine der am stärksten mit Pestiziden behandelten Pflanzen, mit schweren Folgen für Mensch und Umwelt. Für den konventionellen Baumwollanbau eines T-Shirts werden rund 150 Gramm synthetischer Dünger und Pestizide auf dem Acker versprüht. Auch der enorme Wasserverbrauch sowie der Einsatz von Kunstdünger belasten die Umwelt.
Beim kontrolliert biologischen Anbau von Baumwolle wird dagegen vollständig auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet. Anders als bei Biolebensmitteln, sind Aussagen wie "bio", "öko" oder „organic“ bei Textilien nicht geschützt. Gesetzlich geschützt und kontrolliert ist nur der Begriff „kbA“ für den kontrolliert biologischen Anbau der Rohstoffe, wie z.B. Baumwolle und Leinen oder „kbT“ für die „kontrolliert biologische Tierhaltung“ bei Schaf- bzw. Schurwolle. Die meisten Kleidungsstücke werden im Ausland produziert. Allein die Roh- und Vorprodukte reisen häufig etliche Tausend Kilometer rund um den Globus. Wird ein T-Shirt aus konventionell angebauter Baumwolle produziert, so entstehen 6 - 7 kg Kohlendioxid. Das gleiche 180 g T-Shirt aus ökologisch angebauter Baumwolle verursacht nur 1 kg Kohlendioxid.
Das Angebot an Kleidung aus Biobaumwolle wir immer besser, am Größten ist es im Versandhandel. Aber auch bei großen Modeketten wird zunehmend mit Biobaumwolle geworben. Nach Ansicht des Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) gilt nur das als Naturtextil, was nicht nur biologisch angebaut, sondern auch ökologisch korrekt weiterverarbeitet wurde, also zum Beispiel ohne chemische Zusätze gefärbt ist. Doch so weit gehen die meisten konventionellen Textilunternehmen nicht. Denn die ökologische Weiterverarbeitung ist weitaus teurer als die herkömmliche. Das Färben mit Naturfarbe kostet etwa zwei Euro pro Kilogramm Textil - der Einsatz von Chemie nur 60 Cent.
Weitere Informationen:
Bio-Bauwolle, Umweltinstitut
EcoTopTen
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