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01.10.2018
Schlechtes Wetter gibt es in dieser ungemütlichen Jahreszeit häufig. Doch Kleidung und Schuhe lassen sich mit Imprägniermitteln vor Regen, Schnee und Schmutz schützen. Bei fast jedem Schuhkauf wird gefragt, ob in der häuslichen Schuhputzkiste noch alle Pflegemittel vorhanden sind.
Eine gute Imprägnierung verhindert, dass sich Textilien oder Leder bei Regen vollsaugen. Das Wasser perlt einfach ab. Zur Auswahl stehen Sprays, Schäume, und sogenannte Wash-ins, die mit in die Waschmaschine kommen. Sie alle enthalten Imprägnierstoffe wie Fluorcarbonharze, Wachse oder Paraffine, die in Alkohol, Benzin oder Wasser gelöst sind. Nach dem Auftragen verdunsten die Lösemittel und die schützenden Substanzen umhüllen Leder und Gewebefasern.
Der Einsatz von Fluorcarbonen (PFC) ist umstritten. Die Gruppe dieser Wirkstoffe umfasst mehr als 800 Substanzen. Gerät die Chemikalie in die Umwelt, gilt sie als krebsverstärkend und erbgutschädigend. Sie ist mittlerweile überall auf der Erde in der Natur und in Lebewesen nachweisbar. Einige Hersteller von robusten Sportjacken verzichten inzwischen komplett auf Fluorcarbone, andere wollen in einigen Jahren ohne auskommen. Eine Pflicht zur Kennzeichnung der verwendeten Imprägnierstoffe gibt es nicht. Da hilft oft nur eigene Recherche und Nachfrage.
Als Alternative bieten sich auch flüssige und cremige Produkte an. Sie sind ungefährlicher, bei empfindlichen Velourleder aber manchmal problematisch in der Anwendung. Bei Glattleder reicht die Pflege mit Schuhwachs aus der Dose. Das Fett macht den Schuh genauso wasserabweisend wie Imprägniermittel.
Aber auch wegen des zum Teil intensiven Geruchs der meisten Produkte ist eine Anwendung im Freien zu empfehlen. Treibgassprays und Sprühschäume enthalten zudem leicht brennbare Gase wie Butan oder Propan, die explosive Gemische bilden können. Besonders hochwertige Outdoor-Bekleidung sollte am besten in der chemischen Reinigung imprägniert werden. Die Behandlung erfolgt im geschlossenen System und ist deutlich effektiver als im Do-it-yourself-Verfahren. Allerdings sollten die Kleidungsstücke vor dem Tragen gut auslüften, bis sie nicht mehr riechen.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 09/2015
Öko-Test, Heft 10/2017
Bildquelle: © Martin Büdenbender / pixelio.de
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