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25.05.2021
Viele Waren kommen mittlerweile per Paketbote zur Kundschaft. Ist das ein ökologisches Desaster? Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Klimabilanz des Onlineshoppings in einer Studie untersuchen lassen und gibt – teilweise – Entwarnung.
Bis zu drei Viertel der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus eines Produkts entstehen bereits bei der Herstellung. Demnach erreicht der Anteil von Handel und Transport nur zwischen einem und zehn Prozent an den Gesamtemissionen.
Die wichtigsten Klimaschutz-Stellschrauben im stationären Handel sind die Energieverbräuche vor Ort und die Wahl des Verkehrsmittels der Kundinnen und Kunden. Werden zum Beispiel 100 Pakete per Zustellfahrzeug verteilt, sei das klimaschonender, als wenn jeder Kunde zum Einkaufen im Laden fünf Kilometer selbst mit dem Auto fahre. Vergleichsweise am besten schneiden Shopping-Touren per Fahrrad oder zu Fuß ab.
Mehr Umweltschutz im Online-Handel ist bei den Versandverpackungen möglich. Viele Produkte lassen sich zum Beispiel ohne Schaden in der Originalverpackung – ohne zusätzliche Versandverpackung – versenden. Mehrwegverpackungen, die von den Kundinnen und Kunden leer zurückgeschickt werden, sind ebenfalls sinnvoll. Insgesamt ließen sich der Studie zufolge bei den Versandhandelsverpackungen pro Jahr zwischen 180.000 und 370.000 Tonnen Verpackungsabfall einsparen. Dies entspricht einer Reduktion um 22 bis 45 Prozent.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher können ihre Umweltbilanz verbessern, indem sie umweltfreundliche und gut reparierbare Produkte kaufen, beim Online-Einkauf häufige Retouren vermeiden und gezielt Mehrwegsysteme oder den Verzicht auf Versandverpackung nachfragen. Auch gute gebrauchte Geräte oder eine Leihe oder Miete sind eine gute Alternative – vor allem bei Produkten, die man ohnehin selten nutzt wie zum Beispiel Bohrmaschinen oder Heckenscheren.
Weitere Informationen:
Studie Umweltbundesamt: Klimabilanz von Online- und Ladenkauf
Bildnachweis: justynafaliszek / pixabay.com
30.03.2020
Es ist so praktisch: Zuhause aussuchen, bezahlen und die Ware kommt ins Haus. Der Onlinehandel erlebt in den letzten Jahren extreme Zuwächse. Immer mehr Dinge gelangen per Paket ans Ziel. Im Jahr 2017 waren es deutschlandweit circa 3,4 Milliarden Stück und 2018 noch einmal deutlich mehr. Viele Produkte, besonders Kleidung, werden jedoch nicht behalten, sondern als Retouren zurückgeschickt. Die Artikel entsprechen nicht den Vorstellungen oder zum Teil wird auch mehr bestellt, als zu kaufen geplant ist. Im Bereich Mode betrifft das nach Angaben von Greenpeace fast jeden fünften Artikel.
Was viele jedoch nicht wissen: Nur 70 Prozent der Retouren kommen wieder in den Verkauf. Die restlichen Waren werden, häufig sogar im neuwertigen Zustand, teils günstig verkauft, selten gespendet und oft direkt entsorgt. Begründet wird das mit den Kosten für das arbeitsintensive Sortieren, Aufbereiten und Neuverpacken der Waren. Im Vergleich zu Lagerung und Transport haben so manche weit gereisten Produkte extrem geringe Herstellungskosten. Damit ist es für den Handel oft günstiger, sie wegzuwerfen oder sogar auf die Rücksendung vom Kunden trotz Gutschrift zu verzichten. Das betrifft neben Bekleidung alle Produktarten.
Nicht nur die Herstellung von Waren, die ungenutzt zu Abfall werden, belastet die Umwelt. Auch der Ressourcenverbrauch für Dieseltreibstoff beim Transport und große Mengen Verpackungsmaterialien wirken sich negativ aus. Die Zunahme des LKW-Verkehrs und dabei entstehende Abgase belasten die Menschen und das Klima. Oftmals sind auch die Arbeitsbedingungen der Zusteller und Zustellerinnen ungenügend.
Wer Retouren und Bestellungen verschiedener Kleidergrößen möglichst vermeidet, schont Umwelt und Klima. Besonders empfehlenswert ist es, nur das online zu bestellen, was benötigt wird und nicht lokal gekauft werden kann. Qualitativ hochwertige Produkte machen dabei länger Freude.
Weitere Informationen:
Wegwerfware Retouren - Greenpeace-Umfrage 2018
Wirtschaftswoche 2018 Amazon vernichtet massenhaft Neuware
Bildquelle: pixabay.com
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