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20.07.2020
Sich draußen in der Natur zu bewegen macht Spaß und ist gesund. Doch unsere Outdoor-Bekleidung steckt häufig voller Chemie. Beim Kauf von Jacken, Hosen und Unterwäsche für die nächste Outdoor-Tour kann konkret darauf geachtet werden, die Umwelt weniger zu belasten. Denn je mehr ein Kleidungstück kann, desto härter ist häufig die Chemie, die darin steckt. Öko-Test gibt gute Tipps:
Zuerst sollte überlegt werden, wofür das Kleidungsstück gebraucht wird. Für die Wanderung im Mittelgebirge braucht es keine Regenjacke mit Wassersäule von 30.000 Millimeter. Das schont übrigens nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
Beim Einkauf von wasserfesten- und wasserabweisenden Produkten sollte darauf geachtet werden, dass deren Beschichtungen ohne per- und polyfluorierte Carbone (PFC) auskommen. Einige Hersteller wie Vaude, Jack Wolfskin oder Rotauf sind inzwischen komplett auf PFC-freie Beschichtungen umgestiegen. Leider sind die Angaben dazu freiwillig. Orientierung gibt es häufig über die Internetseiten der Firmen. Am Produktanhänger steht im Kleingedruckten zum Beispiel "Fluorocarbon Free DWR".
Wenn es Synthetik-Kleidung sein soll, dann aus Recyclingfasern. Das ergibt einen bis zu 50 Prozent geringeren CO₂-Ausstoß verglichen mit Frischfasern. Problematisch sind auch Pullover und Jacken aus Fleecestoffen. Sie verlieren aufgrund ihres losen Faserverbundes bei der Wäsche besonders viele Mikroplastik-Teilchen. Besser sind entweder Modelle aus biologisch abbaubaren Naturfasern oder bei Polyester-Fleece solche mit einer speziellen Gewebekonstruktion. Grundsätzlich gilt: Je seltener und je kälter gewaschen wird, desto besser. Häufig genügt es, die Kleidung einfach zu lüften.
Hochwertige Outdoor-Kleidung hält bis zu 15 Jahren. Da lohnt sich eine Reparatur, auch über den Repair-Service vieler Firmen. Verkaufen oder verschenken ist auch eine umweltfreundliche Lösung für ein langes Textilleben.
Pflege
Funktionsjacken sollen regendicht und atmungsaktiv sein. Nur so macht eine Radtour oder eine Wanderung auch bei schlechterem Wetter Spaß. Schlecht verklebte Nähte, Löcher in der Membran oder Beschichtung, unzureichend abgedeckte Taschen und Reißverschlüsse machen vor allem dann Probleme, wenn die Imprägnierung ausgewaschen ist. Einige Jacken sind jedoch schon neu nicht dicht. Ebenso wichtig für das Wohlbefinden ist die Atmungsaktivität. Dafür besitzen die Jacken eine Membran oder eine Beschichtung, die Schweiß in Form von Wasserdampf nach außen leitet. Eine gute Imprägnierung schützt die Atmungsaktivität zusätzlich, der Oberstoff bleibt trocken.
Wie lange eine Funktionsjacke hält, hängt auch von ihrer Pflege ab. Waschen strapaziert Membran und Beschichtung, die Imprägnierung geht verloren. Die Jacken sollten daher eher selten, am besten nur einmal im Jahr und nach Pflegeanleitung gewaschen werden. Geeignet dafür sind Feinwaschmittel, Weichspüler sind tabu.
Nach dem Waschen lässt sich die Imprägnierung wieder etwas auffrischen, wenn die Jacke in den Wäschetrockner kommt oder bei geringer Hitze gebügelt wird. Imprägniersprays helfen dagegen kaum. Stiftung Warentest hat auch Imprägniermittel für die Waschmaschine getestet. Der Feuchteschutz wurde deutlich verbessert, die Regentropfen perlten wieder ab. Allerdings wird beim Waschen auch das Innenfutter imprägniert. Es verliert dabei seine Fähigkeit, flüssigen Schweiß aufzunehmen.
Bildquelle: © pexels pixabay.com
Weitere Informationen:
Nachhaltige Outdoor-Bekleidung, Öko-Test 04/2020
Funktionsjacken: Stiftung Warentest, Heft 09/2020
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