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31.03.2020
Viele Hobbygärtner wären erstaunt, wenn sie analysieren ließen, was ihr Boden wirklich an Nährstoffen braucht. Häufig ist das nämlich gar nicht viel bis gar nichts. Die meisten Gärten sind bereits ausreichend versorgt, viele sind sogar überdüngt. Besonders Phosphat, aber auch Kalium oder Magnesium sind oft mehr als ausreichend vorhanden.
Mit Düngemitteln werden auch Schadstoffe in den Boden eingebracht. Schwermetalle wie Uran oder Cadmium gelangen durch Rohphosphat in die Dünger und reichern sich im Boden an. Wird überschüssiges Phosphat ausgewaschen, kann es zur Überdüngung von Gewässern führen. Auch mit Stickstoff oder Schwefel sind viele Pflanzen überversorgt.
Bevor also im Gartenfachhandel oder im Baumarkt einfach zu einem Universaldünger gegriffen wird, sind Bodenanalysen zu empfehlen. Solche Bodenanalyse-Sets für den Hobbygarten sind schon für etwa 25 Euro im Gartenfachhandel erhältlich. Eine Düngeempfehlung ist darin enthalten. Nach Anleitung des Analyse-Sets wird an verschiedenen Stellen des Bodens etwas Erde abgetragen. Für Gemüse reichen schon etwa 25 cm tiefe Löcher. Zehn bis zwölf Proben werden in einer Plastiktüte gemischt und sollten etwa 500 Gramm ergeben.
Wollen Hobbygärtner genau nach Bedarf düngen, müssen sie wissen, was in dem Düngemittel steckt. Die Diskrepanz zwischen den Angaben auf der Verpackung und dem tatsächlich gemessenen Gehalt ist leider oft erheblich. Auf Bezeichnungen wie „bio“ oder „natur“ darf man nicht viel geben. Dahinter verbergen sich in der Regel ganz konventionelle Dünger. Kompost ist ein hochwertiger Dünger, meist landet jedoch auch hier zu viel im Beet. Die Gehalte von Nährstoffen und Schwermetallen schwanken je nach Zusammensetzung des Komposts und sind häufig unbekannt. Am besten alle drei bis fünf Jahre mal eine Bodenprobe in Auftrag geben – damit lässt sich so manche Packung Dünger einsparen.
Weitere Informationen:
ÖkoTest, Jahrbuch 2016
Bodenanalyse-Sets: Bodenuntersuchung für den Hobby-Gartenbau (Agrolab) empfohlen vom Landesverband der Gartenfreunde Bremen
Die Bodenanalyse-Sets sind auch im Gartenfachhandel erhältlich.
Bildquelle: © Stella / pixelio.de
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