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01.04.2020
Das moderne WC ist eine gigantische Ressourcenverschwendung mit fatalen ökologischen Folgen. Mit jedem Spülvorgang verschwindet kostbares Trinkwasser, etwa die Hälfte des gesamten Verbrauchs, im Abflußrohr. Andererseits werden wertvolle Düngemittel in die Kanalisation geschwemmt und vermischen sich dort mit den unterschiedlichsten Abwässern, um anschließend im Klärwerk unter großem Aufwand aus dem Wasser möglichst wieder entfernt zu werden.
Was als saubere Lösung der menschlichen Abfallprobleme angesehen wird, bringt in Wahrheit die Naturkreisläufe aus dem Gleichgewicht. Daneben stecken die Fäkalien voller Krankheitskeime, die im warmen Abwasser ideale Überlebensbedingungen finden.
Eine Lösung dieser Probleme in Kleingärten und auch im Siedlungsbau ist die Kompostierung der Toilettenabfälle. Mikroorganismen setzen die mit Küchen- und Gartenabfällen gemischten Fäkalien zu pflanzenverträglichen Humusstoffen um. Während dieses Prozesses erwärmt sich das Material, Krankheitserreger werden in kurzer Zeit vernichtet. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sorgt für Sauerstoff, ohne den die nützlichen Mikroorganismen nicht existieren könnten. Es gibt bereits Großanlagen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, für Schrebergärten eignet sich hingegen eine Kleinkammeranlage, bei der im Toilettenbehälter nur eine Vorrotte stattfindet. Die Zugabe von Rindenschrot bindet Geruch und leitet den Rotteprozeß ein, Zu- und Abluftrohre gewährleisten den Luftaustausch. Da Wassertoiletten in Kleingärten meist sowieso verboten sind, ist dort die Komposttoilette die einfachste und billigste Lösung. Die bei Lauben ansonsten noch möglichen Chemietoiletten bedrohen mit ihren agressiven Chemikalien die wichtigen Mikroorganismen in biologischen Kläranlagen. Einige können sogar für den Menschen gesundheitsschädliche Gase entwickeln.
Weitere Informationen:
Komposttoiletten, Wikipedia
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