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01.04.2020
Das Ozon ist nur die Leitsubstanz des Sommersmogs, der sich aus einer ganzen Vielzahl von Schadstoffen zusammensetzt. Ozon entsteht dabei erst unter Einwirkung von Sonnenlicht aus anderen Substanzen wie Stickstoffoxiden und flüchtigen Kohlenwasserstoffen. Vor allem die von Autos freigesetzten Schadstoffe tragen zur Bildung von Ozon bei. Weitere Quellen für die beiden wichtigsten Vorläufersubstanzen sind Braun- und Steinkohlekraftwerke, aber auch der Lösemittelverbrauch in Industrie und Haushalten, z.B. bei Farben und Lacken.
Für die Wirkung des Ozons auf den Menschen gibt es keine genau eingrenzbare Risikogruppe. Nach Schätzungen reagieren ca. 10 bis 15 % der Bevölkerung quer durch alle Bevölkerungsgruppen besonders empfindlich. Ozon und andere Bestandteile des Sommersmogs können tief in die Lunge eindringen, wirken reizend auf Augen und Schleimhäute und führen zu Hustenreiz und einer Verminderung der Lungenfunktion. Diese Wirkungen gehen nach Beendigung der Exposition zwar rasch wieder zurück. Pflanzen und Ökosysteme reagieren aber noch viel empfindlicher auf erhöhte Ozonkonzentrationen mit einer Verminderung des Wachstums und dem Absterben von Blättern.
Oft gibt es die paradoxe Situation, dass auf dem Land höhere Ozonwerte als in stärker besiedelten Gebieten gemessen werden. Grund dafür ist die komplizierte Smog-Chemie: Bei hoher Verkehrsdichte in der Stadt baut das bei Verbrennungsprozessen freiwerdende Stickstoffmonoxid bereits vorhandenes Ozon ab. Mit dem Wind werden andere Stickstoffoxide und flüchtige Kohlenwasserstoffe in Reinluftgebiete verweht. Dort tragen sie bei intensiver Sonneneinstrahlung zur Ozonbildung bei. Die Stoffe zum Ozonabbau fehlen dort aber.
Die Ozonbildung kann nur wirksam bekämpft werden, wenn die Vorläufersubstanzen, wie Stickstoffoxide und flüchtige Kohlenwasserstoffe, deutlich und dauerhaft vermindert werden.
Öffentliche Verkehrsmittel benutzen statt Autofahren, Tempo 100 statt Vollgas, Rasenmähen elektrisch oder von Hand, lösungsmittelarme Farben und Lacke benutzen.
Weitere Informationen:
Umweltbundesamt Ozon
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