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Jetzt, wo die frühsommerliche Blütenpracht sich dem Ende neigt, brauchen Bienen und andere Bestäuber neue Nahrungsquellen für die Hoch- und Spätsaison. Eine Pflanze, die nicht nur besonders ergiebig für Insekten ist, sondern auch einen verlässlicher Schmuck für Garten und Balkon, ist der Lavendel. Wie eine neue Untersuchung durchgeführt von Öko-Test jedoch zeigt, wird ein besorgniserregender hoher Anteil Lavendelpflanzen mit bienentoxischen oder sogar von der EU verbotenen Pestiziden besprüht.
Der bei Obi, Hagebau und Pflanzen-Mauk erhältliche Lavendel weist zum Beispiel erhöhte Mengen von Spinosad und Deltamethrin auf. Diese beiden Chemikalien wurden von der US-Amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA als stark bienentoxisch eingestuft. Die Pflanzen von Hagebau wurden insgesamt mit elf unterschiedlichen Pestiziden behandelt, von denen zwei (Carbendazim und Thiophanat-methyl) nicht mehr in der EU zugelassen sind. Ersteres, das erbgutverändernd wirkt und bereits seit 2014 verboten ist, war auch an einer Pflanze von Pflanzen-Kölle nachgewiesen. Bedenklich sind solche Chemikalien nicht nur wegen der Insekten, denen sie schaden, sondern auch für die Gärtnereimitarbeitenden, die sie spritzen sollen.
Nur eine einzige Probe in der Untersuchung schnitt mit „sehr gut“ ab, und zwar die Lavendula angustifolia-Variante ‚Hidcote Blue‘ von Stauden-Merz. Ein „gut“ erhielten die Pflanzen von Globus Baumarkt, Südkultur und Intermarkt Thielen.
Trotz der mangelhaften Kontrollen des Pestizideinsatzes bei Zierpflanzen steht eines fest: in Freiland, im Kübel oder im Topf stellt Lavendel eine unübertreffliche Bienenkantine dar.
Bildquelle: mariya_m, pixabay.com
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