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25.03.2022
Friedhöfe gelten als Oasen der Stille und Entspannung. Sie sind aber auch Naturoasen, die eine bunte Lebensvielfalt zeigen. Viele Friedhöfe sind alt und unterliegen oft schon seit Jahrhunderten der gleichen Nutzung. Mächtige Bäume, Hecken, Freiflächen, Mauern und Steine bieten wichtige Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere. Dazu kommen liebevoll gepflegte Grabstätten.
Die individuelle Grabgestaltung hat großen Einfluss auf das Ökosystem Friedhof. Heimische und standortangepasste Pflanzen lassen ein abwechslungsreiches Öko-Paradies entstehen. Sie bieten für eine Vielzahl von Tieren wichtigen Lebensraum und Nahrungsquelle. Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten aber auch Vögel, Fledermäuse und Kleinsäugetiere profitieren von einer naturnahen Friedhofsgestaltung.
Diese vielfältigen Möglichkeiten werden zugunsten einer Wegwerfkultur mit vorgegebenen Bepflanzungsintervallen häufig nicht genutzt. Das Wissen um die ursprüngliche Verwendung von Pflanzen auf dem Friedhof, ihre Bedeutung und Aussagekraft, ist weitgehend vergessen. Viele Grabstellen wirken deshalb austauschbar und eintönig.
Eine sinnvolle Alternative zur oft noch üblichen Grabgestaltung sind viele altbewährte, meist auch heimische Pflanzen, die Aussagekraft besitzen und zum Nachdenken anregen. Dabei wird einigen Gehölzen und Stauden eine kultische Bedeutung zugesagt. Hierzu gehören Bäume mit hängenden Zweigen als Zeichen der Trauer; als Symbolpflanzen der Ewigkeit gelten die Immergrünen. Weiteren Pflanzen und Blumen wird beispielsweise die Bedeutung von Liebe oder Schmerz nachgesagt, andere wiederum gelten als Heil- oder Zauberpflanzen. Für wen solche Symbole keine Aussagekraft besitzen, der könnte für die letzte Ruhestätte zum Beispiel auch die Lieblingsblumen des Verstorbenen auswählen.
Friedhofsordnung
Im Bestattungsbereich sind viele Dinge gesetzlich geregelt, einige davon aus ökologischen Gründen. So dürfen im Bundesland Bremen für ein Begräbnis nur Utensilien verwendet werden, die aus Materialien bestehen und mit Stoffen behandelt sind, die die Umwelt nicht beeinträchtigen. Für eine Feuerbestattung müssen Auflagen erfüllt sein, die eine möglichst schadstoffarme Verbrennung gewährleisten. Kränze, Blumengebinde und dergleichen dürfen nur aus kompostierbaren Materialien bestehen, das heißt sie dürfen beispielweise keine Kunststoffe enthalten. Auch ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei der Grabpflege untersagt.
Weitere Informationen:
Umweltbetrieb Bremen, Friedhofsordnung
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