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30.03.2020
Ältere Dacheindeckungen, die jahrelang Wind und Wetter ausgesetzt waren, werden manchmal unansehnlich. Eine Beschichtung verspricht da ein optisch ansprechendes Äußeres für wenig Geld. Dachbeschichtungen werden in aller Regel mit Acrylfarben durchgeführt. Nicht alle Arbeitsschritte des Verfahrens sind umweltfreundlich und manche umstritten.
Mit Hochdruckreinigern und zum Teil chemischen Reinigungsmitteln werden Moose, Flechten sowie Verschmutzungen beseitigt. In den Überdeckungsbereichen der Dachpfannen verbleibende Reste werden unter der Farbschicht eingeschlossen. Werden vorhandene Risse nicht fachgerecht abgedichtet, so kann während der Reinigung Wasser in die Dachkonstruktion eindringen.
Anschließend erfolgt eine Grundierung, damit die Acrylschicht haften kann. Den Grundierungen sind oft Algen- und Pilzgifte zugesetzt. Nach einer Untersuchung des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen werden diese Biozide ausgewaschen und verhalten sich umweltschädigend.
Im nächsten Schritt wird die Farbe aufgetragen. Ob neben den relativ unkritischen Acrylteilchen auch Konservierungsmittel oder schädliche Farbpigmente in den Farben enthalten sind, wird nicht auf jedem Etikett deklariert. Wo Pfannen sich überdecken kann die Acrylschicht nicht vollständig am Untergrund haften. Löst sie sich dort vom Untergrund, so entstehen Risse und Feuchte dringt ein, die unter der Beschichtung nicht wieder entweichen kann.
Kritiker meinen, es entstünden eher Schäden durch die Reinigungsarbeiten auf dem Dach als durch Grünbildung. Auch Dachpfanneneigenschaften wie Frostbeständigkeit und Trocknungsverhalten verändern sich durch eine solche Maßnahme. Vor der Beschichtung sollte daher geprüft werden, ob eine Neueindeckung nicht langfristig günstiger ist. Bei Arbeiten am Dach kann zudem der Wärmeschutz verbessert werden. So wird nicht nur die Optik sondern auch die Heizkostenrechnung ansprechender.
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