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08.04.2022
Unter Parkettböden in Altbauwohnungen lauern oft noch Altlasten. In den 1950ern Jahren war eine Art von Klebstoff mit Teer und Bitumen Stand der Technik in Deutschland. Er wurde damals auch beim Bau vieler Wohnungen der US-amerikanischen Streitkräfte benutzt. Teils bis in die 1970er Jahre wurden Kleber mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) oder polychlorierten Biphenylen (PCB) verwendet. Dies hat bis heute erhöhte Innenraumbelastungen zur Folge. Die Stoffe sind gesundheitsgefährdend und bauen sich in der Umwelt schlecht ab.
Eine dunkle Farbe des Klebematerials kann, muss aber nicht zwingend auf den Einsatz von PAK-haltigen Materialien hinweisen. Eine sichere Analyse und der genaue Gehalt an Schadstoffen sind nur im Labor zu ermitteln. Wie stark die Raumluft und der Staub damit belastet sind, hängt außerdem vom Zustand des Bodenbelags ab. Es gibt verschiedene gesetzliche Regelungen, die die Begrenzung von PAK in bestimmten Produkten und in der Umwelt vorschreiben. Dort, wo solche schadstoffbelasteten Parkettböden vorhanden sind, müssen die Gebäude auch heute noch saniert werden.
Die wirksamste Sanierungsmethode zur dauerhaften Herabsetzung der Belastung ist danach das völlige Entfernen von Belag und Kleber. Ein Ersatz des Parkettbodens ist vielfach bereits aus Altersgründen erforderlich. Wegen der Schadstofffreisetzung können dabei aber aufwendige Arbeitsschutzmaßnahmen erforderlich werden. Dafür sollten Fachfirmen beauftragt werden, die auch die korrekte Entsorgung übernehmen.
Lösungsmittel in heutigen Klebern verdunsten innerhalb weniger Wochen. Der Blaue Engel oder das Emicode-Label EC1 plus helfen bei der Wahl. Weniger Gefahr geht von alten Dielenböden aus. Sie werden vernagelt statt verklebt.
Bildnachweis: Engin_Akyurt pixabay.com
Weitere Informationen:
Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, Broschüre Umweltbundesamt 2016
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