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Schwarze Flecken an Fensterlaibungen, Badezimmerfugen, in Zimmerecken oder hinter Möbelstücken. Ein bekanntes Problem. Wandfarben mit schimmelhemmenden Zusätzen klingen vielversprechend. Damit gelöst wird das Problem oft nicht, sondern nur verlagert. Entscheidend ist es, die Ursache zu beheben. Nur so, lässt sich ein erneuter Befall verhindern.
In Baumärkten werden diese Farben als Antischimmel-, Feuchtraum- oder Bad- und Küchenfarben angeboten. Eine scheinbar einfache Lösung gegen Schimmel.
Aus biologischer Sicht rät Ökotest jedoch strikt von der Verwendung solcher Farben ab. Bei 18 getesteten Antischimmmel-Farben schnitten alle Produkte mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ ab.
Biozide in den Farben können durch Ausgasung oder Abrieb freigesetzt werden und bergen gesundheitliche Risiken. Zinkpyrithion etwa kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Stoffe wie Terbutryn, Octylisothiazolinon und Iodpropinylbutylcarbamat lösen häufig allergische Reaktionen. Auch Topfkonservierer wie Isothiazolinone oder Bronopol gelten als hautreizend und augenschädigend.
Flüchtige organische Verbindungen wie Formaldyhyd und zahlreiche weitere Substanzen reizen die Atemwege und Schleimhäute. All diese Stoffe sind zweifellos stark gewässergefährdend und umweltschädlich.
Ihre langfristige Wirkung ist fraglich, da sie flüchtig sind und mit der Zeit an Wirkung verlieren. Auch das Umweltbundesamt sprich sich gegen Biozide als Zusatz in schimmelhemmenden Wandfarben für Wohnräume aus.
Abhilfe schaffen ökologische Mineralfarben auf Silikat- oder Kalkbasis. Ohne gefährliche Biozide wirken sie dank ihres hohen PH-Werts auf natürliche Weise schimmelhemmend. Sie sind zudem diffusionsoffen, nehmen also Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie wieder ab. Dieser Austausch macht es Schimmelsporen schwer, sich einzunisten.
Feuchtigkeit ist immer die Ursache von Schimmelbildung. Wasserschäden oder Baumängel spielen ebenfalls eine Rolle. Ist die Ursache unklar oder sind die betroffenen Stellen größer, sollte eine sachverständige Person hinzugezogen werden.
Bildquelle: Christian Riedl, pixabay.de
Weitere Informationen:
Ökotest, Heft 03/2025
Bremer Schimmelnetzwerk
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