Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Bauen & Renovieren > Tapetenkleister
14.04.2020
Die Hauptbestandteile von Tapetenkleister sind natürlichen Ursprungs. Kleister entstehen durch Quellen von aufbereiteter Zellulose oder Stärke in Wasser. Meist ist es Zelluloseether, sogenannte Methylzellulose. Auch Stärke kann gut kleben, teilweise werden die Stoffe gemischt. In der Regel werden Substanzen zugesetzt, die die Zubereitung beschleunigen. Kunstharze verstärken die Klebkraft. Hinzu kommen Konservierungsmittel für die Kunstharze und häufig Fungizide, damit der Kleister nach dem Anrühren noch ein paar Tage hält.
Normalkleister bestehen in der Regel nur aus Zellulose und/oder Stärke und sind für leichte Papiertapeten geeignet. Hinter dem Begriff Spezialkleister verbergen sich meist kunstharzverstärkte Kleister, die auch schwere Tapeten wie Prägetapeten oder Raufaser kleben können. Deklariert sind die Inhaltsstoffe meist nicht.
Öko-Test hat 20 verschiedene Tapetenkleister zum Anrühren eingekauft, die für Raufaser geeignet sind. Darunter finden sich zwei Produkte aus dem Naturbaumarkt. Den Praxistest haben alle problemlos bestanden, sie kleben einwandfrei. Fünf Tapetenkleister, darunter auch die Ökovarianten, haben das Gesamturteil sehr gut erhalten, nur drei waren befriedigend. Zu Abwertung führten besonders Konservierungsmittel, die Haut und Schleimhäute reizen können. Die Deklaration der Inhaltsstoffe und auch die Anleitung waren häufig unzureichend.
Für Tapetenkleister gibt es leider noch keine Regelungen oder Empfehlungen, dass Isothiazolinone für Allergiker deklariert werden sollten - ganz im Gegensatz zu Farben und Lacken. Allergiker sollten Tapetenkleister daher nicht selbst anrühren. Das Siegel "Für Allergiker geeignet" vom TÜV Nord ist nur für den gebrauchsfertigen Kleister eingeschränkt empfehlenswert.
Weitere Informationen:
Bitte Suchbegriff eingeben