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11.02.2025
Wer kürzlich seine Fenster gegen moderne Wärmedämmverglasungen ausgetauscht hat, beobachtet vielleicht, dass die Außenscheiben zeitweise beschlagen. Dieses Phänomen kann verunsichern oder Zweifel an der Qualität der Fenster aufwerfen. Doch die Gründe für die Tauwasserbildung sind in der Physik zu finden. Und in vielen Fällen ist es ein Zeichen für eine sehr gute Dämmleistung.
Damit eine Scheibe von außen beschlägt, muss sie kälter sein als die umgebende Außenluft. Luft kann nur eine bestimmte Menge Feuchtigkeit aufnehmen und zwar umso mehr, je wärmer sie ist. Trifft nun feuchte Luft auf die kältere Fensterscheibe, kühlt sie dort ab und muss einen Teil der Feuchtigkeit an die Oberfläche abgeben. Das Wasser kondensiert, die Scheibe beschlägt. Jeder kennt diesen Effekt von Getränkeflaschen, die aus dem Kühlschrank kommen und in einem wärmeren Raum stehen.
In Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel nahe an Wasserläufen, kann sich manchmal die Luft morgens schneller erwärmen als die Fensterscheibe. So kommt es zur Kondensation auf der Außenseite des Fensters. Besonders häufig sind ansonsten Dachfenster betroffen. Sie kühlen nachts stärker aus als vertikale Scheiben, die zu einer wärmeren Umgebung, zum Beispiel der Nachbarbebauung, ausgerichtet sind.
Bleibt die Frage, warum es das Phänomen nicht vorher schon bei den alten Fenstern gab. Ältere Doppelverglasungen bieten eine deutlich schlechtere Wärmedämmung. Die Außenscheibe wurde von innen oft durch die Raumtemperatur „mitbeheizt“ und konnte daher nicht so stark auskühlen. Moderne Wärmedämmfenster hingegen sind hervorragend isoliert und sorgen dafür, dass die Außenscheibe stärker auskühlt. Die kalte Außenscheibe ist jedoch der Grund für das Beschlagen, was letztlich ein positives Zeichen für die hohe Dämmleistung der Fenster ist.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass in modernen Gebäuden, die besonders gut isoliert sind, die Luftfeuchtigkeit im Innenraum oft höher ist, da der Luftaustausch minimiert wird, um Energie zu sparen. In solchen Fällen kann es ebenfalls zu einer verstärkten Kondensation an Fenstern kommen, was darauf hinweist, dass gegebenenfalls eine zusätzliche Lüftungsstrategie notwendig ist.
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