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30.03.2020
Wer gerade seine veralteten Fenster gegen moderne Wärmedämm-Verglasungen ausgetauscht hat, beobachtet vielleicht, dass die Scheiben zeitweise auf der Außenseite beschlagen sind. Dieses Phänomen verunsichert zuweilen oder lässt Zweifel an der Qualität der Gläser aufkommen. Doch die Gründe für die Tauwasserbildung sind in der Physik zu finden.
Damit eine Scheibe von außen beschlägt, muss sie kälter sein als die umgebende Außenluft. Luft kann nur eine bestimmte Menge Feuchtigkeit aufnehmen und zwar umso mehr, je wärmer sie ist. Trifft nun sehr feuchte Luft auf die kältere Fensterscheibe, so kühlt sie dort ab und muss einen Teil der enthaltenen Feuchtigkeit an die Oberfläche abgeben. Das Wasser kondensiert, die Scheibe beschlägt. Jeder kennt den Vorgang von der Getränkeflasche, die aus dem Kühlschrank kommt und im wärmeren Zimmer steht.
In Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel nahe an Wasserläufen, kann sich manchmal die Luft morgens schneller erwärmen als die Fensterscheibe. So kommt es zur Kondensation auf der Außenseite des Fensters. Besonders häufig sind ansonsten Dachfenster betroffen. Sie kühlen nachts stärker aus als vertikale Scheiben, die zu einer wärmeren Umgebung, zum Beispiel der Nachbarbebauung, ausgerichtet sind.
Bleibt die Frage, warum es das Phänomen nicht vorher schon bei den alten Fenstern gab. Ältere Doppelverglasungen haben eine deutlich schlechtere Wärmedämmung. Die Außenscheibe wurde von innen „mitbeheizt“ und konnte nicht so stark abkühlen. Moderne Wärmedämm-Fenster dagegen besitzen eine gute Isolierung zwischen Innen- und Außenscheibe, so dass die äußere Scheibe kalt bleibt. Das Beschlagen der Scheiben von außen ist daher ein Zeichen für eine sehr gute Wärmedämmung der Fenster.
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