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07.10.2024
Linoleum hat Geschichte: Erfunden wurde es schon 1863. Heute ist Linoleum ein moderner, umweltfreundlicher und schadstoffarmer Bodenbelag. Linoleum ist der einzige elastische Bodenbelag, der zu einem hohen Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und baubiologisch unbedenklich ist. Man mixt vier Teile Leinöl mit einem Teil Baumharzen, fügt Trockenstoffe hinzu und lässt die Masse oxidieren und verdicken. Dieser so genannte Linoleumzement wird mit Füllstoffen wie Holzmehl, Korkmehl, Kalksteinpulver und Farbpigmenten vermischt und auf ein Gewebe aus Jute aufgezogen. Die Bahnen müssen in Reifekammern vier bis sechs Wochen bei 60 bis 80 Grad aushärten. So lange braucht das Leinöl, bis seine Oxidation abgeschlossen ist.
Durch seine natürlichen Bestandteile ist Linoleum selbst weitgehend frei von Formaldehyd, giftigen Lösemitteln, Weichmachern, Farbstoffen und gesundheitsschädlichen Schwermetallen. Er ist widerstandsfähig gegen Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze und damit sehr hygienisch. Lediglich an der Versiegelung scheiden sich die Geister. Große Hersteller bestehen auf einer „Veredelung“ mit einer hauchdünnen Acrylatschicht, die hinsichtlich Schadstoffe jedoch unproblematisch ist. Alternative Hersteller propagieren die Pflege mit natürlichem Hartwachs. Die Zeiten von klassischem Bohnerwachs, das den typischen Geruch in Amtsfluren verursachte, sind vorbei.
Das Verlegen von Linoleum ist nicht ganz einfach und sollte daher dem Fachmann überlassen werden. Für die notwendige vollflächige Verklebung stehen Naturharzkleber und emissionsarme Dispersionskleber verschiedener Hersteller zur Verfügung. Mit Linoleumfliesen und -dielen lässt sich der praktische Boden aber auch leicht selbst verlegen. Mit Click-System funktioniert das Ganze sogar ohne Leim.
Weitere Informationen:
Zertifizierte Produkte finden Sie unter naturplus.de und Blauer Engel
Bildquelle: © Uli Carthäuser / pixelo.de
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