Sie befinden sich hier: Umwelttipps > Bauen & Renovieren > Laminatböden
06.04.2020
Parkett ist schön und erfreut auch die nachfolgenden Generationen noch, weil man es abschleifen und neu versiegeln kann. Da kann Laminat nicht mithalten. Doch Laminatböden sind bei den Deutschen äußerst beliebt. Über 80 Millionen Quadratmeter werden pro Jahr in Deutschland verlegt. Besonders für Mieter sind die oft preiswerten Paneele eine echte Alternative zum Parkett.
Laminatböden sind mehrschichtig aufgebaut. Die Basis bilden Holzwerkstoffe, zumeist hochverdichtete Faserplatten (HDF), die aus Rest- oder Schwachhölzern und Bindemitteln hergestellt werden. Die Deckschicht besteht aus einer oder mehreren Lagen imprägniertem Dekorpapier. Über dem Dekor sorgt eine Kunstharzschicht für die harte, unempfindliche Oberfläche. Nach rund zehn Jahren muss der Belag meist ausgetauscht werden. Kratzer und Dellen lassen sich nicht reparieren.
Erfreulich ist, dass kein Laminat bei den Prüfungen auf ausgasende Stoffe negativ aufgefallen ist. Formaldehyd fand das von Öko-Test beauftragte Labor nur in Spuren. Nicht in den Griff bekommen viele Hersteller die elektrische Aufladung der Kunstharzoberfläche. Während natürliche Materialien Spannungen meist ableiten, laden sich künstliche Oberflächen eher auf. Durch Reibung auf der Harzdeckschicht können Spannungen von mehreren Tausend Volt entstehen. Das beeinträchtigt das Raumklima.
Wichtig bei der Verlegung ist eine gute Trittschalldämmung, da Laminat ein hartes und somit lautes Produkt ist. Laminatböden werden in verschiedene Beanspruchungsklassen eingeteilt. Die Klasse 31 entspricht starker Strapazierfähigkeit in Privathaushalten. Je höher die Zahl desto größer die Belastbarkeit für Stöße, Stuhlrollen und anderes. Für Flure und Wohnzimmer beispielsweise sind die Klassen 23 oder 31 geeignet. Meist halten die Hersteller, was sie versprechen.
Echte Holzböden sollten wenn möglich erste Wahl sein. Doch die Testergebnisse zeigen, dass Laminat schon für weniger als zehn Euro pro Quadratmeter eine akzeptable Alternative bieten kann. Mit ihren vielseitigen Dekoren können sie besonders hochproblematische PVC-Böden ersetzen. Pflege: Saugen oder nebelfeucht wischen reicht zur Pflege aus. Stehendes Wasser und dauerhafte Feuchtigkeit sind wegen Materialquellung tabu. Für Bad und Keller ist Laminat deshalb nicht geeignet.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest Heft 08/2016
Öko-Test, Ratgeber Bodenbelege 2016
Umwelttipp: Ganz schlechte Noten für PVC-Böden
Bildquelle: © Gerda Bruske / pixelio.de
Bitte Suchbegriff eingeben