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02.04.2020
In den Baumärkten sind große Holzabteilungen zu finden. Öko-Test wollte wissen, wie es um Holzwerkstoffplatten im Zuschnittbereich bestellt ist, mit denen Roh- und Innenausbauten gemacht und Möbel gebaut werden. Ins Labor kamen rohe und weiß beschichtete Spanplatten, OSB- und MDF-Platten.
OSB- und Spanplatten sind am stärksten mit Schadstoffen belastet und daher für sensible Menschen weniger empfehlenswert. Gut präsentieren sich die weiß beschichteten Spanplatten. Die Beschichtung verhindert hier, dass Stoffe ausgasen. MDF-Platten schneiden sehr unterschiedlich ab. Hier gibt es sogar ein "sehr gutes" Produkt aber auch ein nur "ausreichendes".
Auch die nach Vorschrift produzierten "emissionsarmen" Platten (kurz: E1) gasen noch Stoffe aus, die zum Problem werden können, wenn größere Mengen dieser Holzwerkstoffe in einem Raum verbaut worden sind. Die deutlichsten Mengen an krebserregendem Formaldehyd gaben die rohen Spanplatten ab.
Die Melaminbeschichtung der weißen Spanplatten wird mit Formaldehydharz hergestellt. Das in der Platte steckende Formaldehyd ging nicht durch die Beschichtung heraus. Über die Kanten können jedoch noch gewisse Mengen Formaldehyd entweichen. Kein oder nur geringe Mengen Formaldehyd wurde in OSB-Platten nachgewiesen. Aus rund der Hälfte der Holzwerkstoffplatten gasten erhöhte Mengen flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus. Einige davon riechen unangenehm. Für empfindliche Menschen können schon kleinere Oberflächen zum Problem werden, zum Beispiel wenn nur Boden oder Decke belegt sind.
Wie so oft bei Renovierungen gilt, dass in der Anfangszeit stark gelüftet werden muss. Damit lässt sich die Belastung reduzieren. Einige Verbindungen, so auch Formaldehyd, können jedoch auch nach langer Zeit noch ausgasen.
Weitere Informationen:
Öko-Test Ratgeber Bauen, Wohnen, Renovieren 2011
Spanplatten und andere Holzwerkstoffe, Umweltbundesamt 2014
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