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06.04.2020
Lehm ist ein uralter natürlicher Baustoff, der seit einigen Jahren auch im Heimwerkerbereich immer beliebter wird. Räume lassen sich mit natürlichen Farbtönen und je nach Art des Auftrags mit besonderen Strukturen gestalten.
Für Heimwerker sind Lehmfarben und Lehmstreichputze relativ einfach zu verarbeiten, ähnlich anderen Wandfarben. Besonders bei saugfähigen Untergründen ist aber eine Grundierung wichtig. Lehmanstrichstoffe enthalten neben Ton noch ein weiteres Bindemittel zur Stabilisierung, zum Beispiel Stärke oder Zellulose. Lehmfarben gibt es bereits fertig angemischt, in Weiß mit Kreiden, Marmormehl oder Titandioxid oder in zahlreichen Farben. Sie müssen mit einem oft synthetischen Konservierungsmittel haltbar gemacht werden.
Als Streichputze werden Lehmfarben mit Kornanteilen bezeichnet, die oft noch angerührt werden und quellen müssen. Mit solchen Produkten können Oberflächen erstellt werden, die fein geriebenen Putzen ähnlich sind, vor allem wenn sie mit Bürste oder Quast aufgetragen werden.
Ökotest hat die Inhaltsstoffe und die Praxiseigenschaften untersucht. Rund die Hälfte der Anstriche schneidet im Gesamturteil mit "gut" ab. Lehmbaustoffe gelten als besonders förderlich für ein gutes Raumklima. Vor allem die Lehmstreichputze können die Fähigkeit einer Wand zur Wasserdampfaufnahme verbessern. Aber erst ab einer Stärke von etwa einem Zentimeter in einem durchschnittlich großen Raum kann der Lehm seine positiven Eigenschaften voll ausspielen, eine Aufgabe für das Fachhandwerk.
Baustoffe aus der Erde können von Natur aus mit Schwermetallen belastet sein, das gilt auch für mineralische Pigmente, die zum Teil in Lehmfarben oder -putzen verwendet werden. Entwarnung gibt Ökotest bei der radioaktiven Strahlung, es wurden keine nennenswerten Werte gemessen.
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