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14.04.2023
Gartenmöbel oder Holzzaun brauchen immer mal wieder einen neuen Anstrich. Lasuren eignen sich dafür besonders gut, weil sie im Gegensatz zu Lacken mit der Zeit nicht abblättern. Sie dringen ins Holz ein und wirken von innen. Die darin enthaltenen Öle, Wachse, Harze oder Kunststoffverbindungen bilden eine Barriere gegen Nässe. Dünnschichtlasuren dringen dabei tiefer ins Holz ein als Mittelschichtlasuren und lassen noch Wasserdampf eindringen. Sie sind für Holzteile geeignet, die sich noch etwas verziehen dürfen – also nicht für Fenster und Türen.
Lasuren werten Holz auch optisch wieder auf. Sie sind transparent und heben die natürliche Holzmaserung hervor. Pigmente schützen gegen UV-Licht und Biozide sollen Pilzbefall verhindern. Doch auch biozidfreie Lasuren schützen und frischen die Optik auf. Wer dann noch Staunässe vermeidet, hat schon viel für die Lebensdauer des Holzes getan.
Öko-Test hat 19 Holzlasuren eingekauft und getestet. Die wasserbasierten Produkte schneiden im Durchschnitt besser ab als die Lasuren auf Basis organischer Lösungsmittel. Vier wasserbasierte Holzlasuren im Test tragen das Umweltzeichen Blauer Engel und alle schneiden mit der Note „sehr gut“ ab. Es sind preiswerte Baumarkt-Eigenmarken.
Der Vorteil von Holzlasuren mit Kohlenwasserstoffen als Lösemittel ist, dass sie noch tiefer ins Holz eindringen und es damit wirkungsvoller vor Feuchtigkeit schützen. Sie eignen sich oftmals für Holzkonstruktionen und -bauteile, die mehr Schutz brauchen. Dazu zählen zum Beispiel Gartenhäuser. Dafür gasen lösemittelbasierte Lasuren allerdings beim Trocknen auch sehr viel mehr flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus als wassermittelbasierte Holzlasuren. Viele VOCs können Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schwindel auslösen, wenn sie eingeatmet werden.
Mögliche Problemstoffe in wasserbasierten Lasuren sind Konservierungsmittel, die dafür sorgen sollen, dass der Inhalt nicht schon im Topf umkippt. Sehr verbreitet sind für diesen Zweck Isothiazolinon-Verbindungen. Die Zahl der Allergiker, die auf diese Stoffe reagieren, steigt. Allergiker sollten das Streichen anderen Personen überlassen..
Keine Alternative bieten Naturfarben. Die vermeintlichen Öko-Produkte sind nach Aussage der Tester nicht besser, teilweise sogar ungenügend. Es fehlen für diese Produktgruppe verlässliche Standards. Öko-Test fordert bessere Aufklärung des Verbrauchers. So sollten Schutzmaßnahmen, zum Beispiel gegen Nanopartikel beim Schleifen, sowie insbesondere die Inhaltsstoffe immer angegeben werden.
Weitere Informationen:
Öko-Test, Heft 04/2023
Blauer Engel
Bildquelle: © Marion23 / pixabay.com
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