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23.05.2022
Weiße Wandfarbe gehört zu den Klassikern. Fast jeder hat in der Wohnung ein paar weiße Wände oder zumindest die Decken sind weiß gestrichen. Ökotest hat 25 weiße Wandfarben für Innenräume überprüft. 19 davon sind Dispersions- bzw. Dispersionssilikatfarben, sechs sind Natur- bzw. Kalkfarben. Bis auf fünf gute gab es nur „sehr gute“ Bewertungen.
Kalk gehört zu den historisch ältesten Wandbeschichtungen. Die gute Feuchteregulierung macht die Naturfarbe beliebt. Kalk ist stark alkalisch (pH-Wert größer als 12), was Schimmel und Bakterien kaum eine Chance lässt. Sie trocknen aber langsamer. Im Gegensatz zu Naturfarben enthalten Dispersionsfarben neben Mineralen (Pigmenten) beispielsweise Kunststoffe oder Kunstharze. Um die Farben schon im Behälter vor einem Befall mit Keimen, Bakterien oder Pilzen zu schützen, kamen in der Vergangenheit häufig umstrittene Konservierungsmittel zum Einsatz. Inzwischen sind die Konservierer aber ein kleineres Problem.
14 der 19 Dispersionsfarben in diesem Test tragen das Gütesiegel Blauer Engel. Das Bundesumweltministerium verschärfte 2019 die Kriterien für das Siegel. Die Hersteller dürfen seitdem keine Konservierungsmittel mehr einsetzen. Ausnahme sind geringe Spuren von Isothiazolinonen. Ein paar Wandfarben im Test enthalten halogenorganische Verbindungen. Viele dieser Verbindungen gelten als allergieauslösend und reichern sich in der Umwelt an.
Hersteller sind leider nicht zu einer Volldeklaration auf der Verpackung verpflichtet. Ein technisches Informationsblatt lässt sich oft nur per Anfrage erhalten oder im Internet herunterladen. Das ist bei den sonst so guten Ergebnissen nicht besonders verbraucherfreundlich.
Auch emissionsarmen Farben können beim Streichen Haut und Augen reizen. Sie sollten mit Handschuhen und Brille geschützt und die Räume gut gelüftet werden.
Statt Konservierungsmitteln nutzen Hersteller hohe pH-Werte. Das stark alkalische Milieu schützt vor Schimmel. Auch saubere Farbreste im Eimer können noch eine gewisse Zeit problemlos aufgehoben werden.
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Bildquelle: vitkalova pixabay.com
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