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06.04.2020
Wer Holz von alten Anstrichen befreien möchte, hat grundsätzlich drei Möglichkeiten: Chemie, Heißluft oder Mechanik. Am unproblematischsten für Umwelt und Gesundheit sind Abziehklingen. Sie erfordern keinerlei Chemie und es entstehen auch keine bedenklichen Stäube. Allerdings ist es die körperlich anstrengendste Methode. Auch Lackfräse, Schleifmaschine oder Schleifpapier sind abgesehen von der Staubentwicklung (Atemschutz und Schutzbrille!) unproblematisch. Solche Arbeiten sollten möglichst im Freien durchgeführt werden. Auch bei der Entfernung von Lacken mit der Heißluftpistole können giftige Gas entstehen.
Feine Verzierungen sind ohne chemische Abbeizmittel kaum sauber vom Lack zu befreien. Es gibt zwei Arten von Abbeizern: alkalische und lösemittelhaltige. Die alkalischen Produkte arbeiten auf Basis von Laugen. Sie eignen sich für Alkydharzlacke (Kunstharzlacke)und für Öllacke (ältere Anstriche). Bei Acryllacken (Wasserlacken) sind sie unwirksam. Diese Lacke können auf Grund ihrer chemischen Struktur nur mit lösemittelhaltigen Abbeizern entfernt werden.
Lösemittelhaltige Produkte, mit denen sich alle Lacktypen entfernen lassen, sind meist wirksamer und schneller als Entferner auf Laugenbasis. Abgebeizter Lackschlamm muss als Sondermüll entsorgt werden. Auf keinen Fall sollten Mittel verwendet werden, die Dichlormethan enthalten. Wer noch eine alte Dose im Keller stehen hat, sollte sie unbedingt bei einer Schadstoffsammelstelle abgeben. Solche Abbeizer schädigen das zentrale Nervensystem und dürfen nur mit Schutzanzug und Atemmaske verwendet werden.
Besonders bei verzierten Türen oder größeren Möbelstücken lohnt es sich, Profis die Arbeit zu überlassen. Im Tauch- oder Sprühverfahren werden die Möbel mit Abbeizern behandelt, anschließend gespült und getrocknet.
Weitere Informationen:
Farbentfernung, Methoden auf einen Blick (Stiftung Warentest)
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