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21.08.2019
Mit Wolle zu dämmen funktioniert gut. War es ursprünglich in nördlichen Breiten Schafwolle, so entstanden im letzten Jahrhundert auch aufwendig hergestellte technische Fasern aus Mineralien, die als Dämmstoff eingesetzt werden. Bekannt sind besonders Steinwolle und Glaswolle. Diese künstlichen Mineralfasern, abgekürzt KMF, werden in der Industrie insbesondere als Schall- und Brandschutz verwendet, im Wohnungsbau zur Wärmedämmung von Dächern und Wänden. Das nicht brennbare Material ist als Vliesstoff auf Rollen oder in stärkerer Verdichtung als Platten am Markt.
Mineralwolle wurde als Dachdämmstoff schon früh in Wohngebäuden eingesetzt. Findet man bei Sanierungsarbeiten am eigenen Gebäude verbaute Mineralwolle vor, so sollte als erstes deren Einbaujahr geklärt werden. Denn bei älteren Produkten sind lungengängige Faseranteile enthalten, die als potenziell krebserregend eingestuft sind. In Deutschland gilt seit Mitte 2000 ein Verwendungsverbot dieser gesundheitsschädlichen Fasern. Alte Produkte gelten als Gefahrstoffe und der Umgang mit ihnen ist nur noch bei Abbruch- und Instandsetzungsarbeiten erlaubt. Solche Arbeiten sollte ein Fachbetrieb durchführen, denn es sind umfangreiche Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Ab Sommer 2000 hergestellte Mineralwolle gilt dagegen aufgrund ihrer veränderten Faserstruktur und besseren Abbaubarkeit als unbedenklich. Erkennbar ist sie am sogenannten RAL-Gütezeichen, das die Einhaltung der Vorschriften bescheinigt.
Auch bei der Verarbeitung heutiger Mineralwolle sollten Schutzmaßnahmen beachtet werden. Denn die gröberen Faseranteile oder Bruchstücke führen bei Kontakt zu Augen-, Haut- und Atemwegsreizungen. Schafwolle und andere natürliche Dämmstoffe punkten dagegen mit einer besseren Ökobilanz, guter Verträglichkeit und zusätzlich sommerlichem Wärmeschutz.
Weitere Informationen:
BG Bau: Umgang mit Mineralwolle Dämmstoffen
BG Bau: Alte Mineralwolle-Dämmstoffe
FNR Marktübersicht: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
Umwelttipp: Naturdämmstoffe
Bildquelle: Uschi Dugulin pixabay.com
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