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14.04.2020
In der Werbung geht es ganz einfach: einmal sprühen, wischen und der Schimmel ist weg. Doch selbst wenn nichts mehr zu sehen sein sollte, ist er dann auch wirklich verschwunden? Jeder, der schon einmal Schimmel in der Wohnung hatte, weiß, dass es nicht so einfach gehen kann. Schimmel bleibt dort, wo er günstige Lebensbedingungen, also Feuchtigkeit, vorfindet. Wenn also die Ursache für das Schimmelwachstum nicht beseitigt wird, kommt er immer wieder zum Vorschein. Viel schlimmer noch: Mit einigen Produkten holt man sich auch noch gesundheitlich bedenkliche Chemikalien ins Haus.
Laut Öko-Test werden in der Regel Tenside eingesetzt, die die Zellwände der Pilze zerstören. Dabei handelt es sich um ein starkes Desinfektionsmittel, das die Haut reizen oder allergische Reaktionen hervorrufen kann. Deshalb sollten bei der Anwendung von Antischimmelmitteln generell Handschuhe zum Einsatz kommen. Bei der Entsorgung verhält sich Benzalkoniumchlorid neutral und ist deshalb ökologisch vertretbar. Produkte, die gegen den Schimmel mit Natriumhypochlorit vorgehen sind für die Gesundheit wie für die Umwelt hingegen sehr problematisch. Die auch als Aktivchlor bezeichnete Chemikalie bildet bei Einatmung des Sprühnebels im Körper chlororganische Verbindungen, die als gesundheitsschädlich gelten.
Im Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden des Umweltbundesamtes wird deshalb auch grundsätzlich vom Einsatz solcher Produkte in bewohnten Räumen abgeraten. Ist die Ursache für den Schimmel beseitigt und nur eine kleine Fläche von weniger als einem halben Quadratmeter oberflächlich befallen, kann die Fläche feucht abgewischt und danach mit 70-prozentigem Alkohol, Ethanol oder Isopropanol (Vorsicht, explosiv!) behandelt werden. Bei glatten Flächen im Haushalt reichen Wasser und haushaltsübliche Reiniger. Gegen die Sporen sollten Atemschutz und Handschuhe getragen werden.
Weitere Informationen:
Bremer Netzwerk Schimmelberatung
Test Schimmelentferner, Öko-Test, Heft 02/2013
Schimmelleitfaden, Umweltbundesamt 2017
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