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14.04.2020
Thermografie-Aufnahmen von Gebäuden werden mittlerweile oft angeboten. Von den bunten Bildern erhoffen sich so manche Hausbesitzer wertvolle Hinweise für Sanierungsmaßnahmen.
Mit Hilfe der Infrarot-Thermografie wird die Wärmeabstrahlung (Infrarot-Strahlung) eines Objekts bildlich dargestellt. Über die Temperaturverteilung wird sichtbar, welche Bauteile mehr und welche weniger Energie in Form von Wärme abgeben. Unterschieden wird zwischen Innen- und Außenthermografie.
Die Außenthermografie bestimmt grob den wärmetechnischen Zustand eines Gebäudes und macht Wärmebrücken sichtbar. Nicht geeignet ist sie jedoch zum Beispiel bei hinterlüftetem Vormauerwerk (Klinker) oder vorgehängten Fassaden. Sind Dämmmaßnahmen durchgeführt worden, so kann die Thermografie zur Qualitätssicherung eingesetzt werden, da Fehler in der Ausführung der Wärmedämmung durch höhere Bauteiltemperaturen sichtbar werden.
Einige Dämmfehler können nur mit der Innenthermografie identifiziert werden. So können zum Beispiel Leckagen bei Wasser- oder Heizungsleitungen festgestellt werden. Auch die Luftdichtheit der Gebäudehülle kann besser überprüft und schimmelgefährdete Wandbereiche identifiziert werden.
Wichtigste Randbedingung für aussagekräftige Bilder ist die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Mindestens 15 Grad Unterschied sollten über minimal zwölf Stunden herrschen, damit die Wärmeabstrahlung der Bauteile gut sichtbar wird. Der Temperaturunterschied sollte über diese Zeit möglichst wenig schwanken. Das heißt, das Gebäude muss vorher ausreichend lange und gleichmäßig über alle Räume beheizt werden. Sonneneinstrahlung, feuchte Bauteile durch Regen oder Schnee und Wind verfälschen die Bilder. Auch große Möbelstücke oder dicke Gardinen vor Außenwänden können die Ergebnisse beeinflussen und sollten vorher entfernt werden. Für gute Ergebnisse sind eine teure Ausrüstung und die fachgerechte Auswertung durch erfahrene Fachleute erforderlich. Bei sehr preisgünstigen Angeboten ist daher Vorsicht geboten.
Soll die fehlerfreie Ausführung von Sanierungsarbeiten kontrolliert werden, so ist die gleichzeitige thermografische Untersuchung der Gebäudehülle in Verbindung mit einem Luftdichtheitstest optimal (so genannter Blower-Door Test). Thermografien sind keine alleinige Entscheidungsbasis für Dämmmaßnahmen. Wichtiger und immer empfehlenswert ist eine qualifizierte Energieberatung. Die Energieberatung vor Ort wird von der Bundesregierung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Für Gebäudeenergieberatung im Land Bremen gibt es weitere Fördermittel, die bei der Initiative Bremer Modernisieren beantragt werden können.
Umwelttipp zum Blower-door-Test.
Informationen zu Fördermöglichkeiten: Der Bremer Förderlotse (Bremische und bundesweite Programme)
Zusätzliche Förderung der Gebäudeenergieberatung in Bremen durch Bremer Modernisieren.
Liste zugelassener Energieberater für die Region Bremen bei den Energie-Experten.
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