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30.04.2020
Viele Menschen träumen von einem Kamin im eigenen Heim. Doch nicht immer lässt sich der Einbau eines klassischen Kaminofens realisieren. Seit einigen Jahren sind daher dekorative Ethanolfeuerstellen beliebt. Sie zeichnen sich aus durch einen geringen Platzbedarf, relativ günstige Anschaffungskosten und sie benötigen keinen Schornstein. So manche Anbieter versprechen einen wohlig warmen Kamin.
Für den sicheren Betrieb der Geräte sind in der noch in Abstimmung befindlichen Europäischen Norm EN 16647 diverse Prüfkriterien festgelegt. Unter anderem muss wegen der Brandrisiken eine ausführliche Bedienungsanleitung vorhanden sein. Auch der Hinweis, dass das Gerät nur für ausreichend große und gut belüftete Räume sowie den dekorativen Gebrauch bestimmt ist, gehört dazu. Zum Heizen taugen die Ethanolkamine also nicht, da mehr als sonst üblich gelüftet werden muss. Vor dem Kauf sollten die Aufstell- und Bedienungsanleitungen gelesen werden. Im Onlineverkauf fehlen häufig diese für den Verbraucher wichtigen Informationen.
Glaubt man den Herstellern, so geben die Geräte keine schädlichen Verbrennungsrückstände an die Raumluft ab. Jedoch verbrennt Ethanol in der Regel nicht vollständig. Da keine separate Abluftführung vorhanden ist, werden alle Verbrennungsprodukte direkt an die Raumluft abgegeben.
Das Fraunhofer Institut für Holzforschung hat 2014 untersucht, wie Ethanolkamine die Qualität der Innenraumluft verändern. Schon die Konzentration des immer entstehenden Kohlendioxids steigt schnell über den unbedenklichen Richtwert für Innenräume. Dazu kommen Kohlenmonoxid, organische Substanzen wie Benzol, reizend wirkendes Stickstoffdioxid und Formaldehyd sowie ultrafeine Verbrennungspartikel. Aus gesundheitlichen Gründen sollten Ethanol-Kamine nur in großen, sehr gut gelüfteten Innenräumen betrieben werden.
Weitere Informationen:
Aktualisiert: Stiftung Warentest, Heft 01/2020 Ethanol-Kamin: Eine brandgefährliche Deko
Fraunhofer 09/2014 Ethanolfeuerstellen - die unterschätzte Gefahr
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