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08.09.2022
Die Wäscheleine ist unschlagbar günstig und belastet die Stromrechnung kein bisschen. Im Winter geht die Rechnung oft nicht mehr auf. Wer dann Wäsche in der Wohnung trocknet, muss womöglich mehr heizen und häufig lüften. Sonst droht Schimmel. Dann kann sich der Trockner doch wieder lohnen. Größeren Haushalten helfen sie, die Wäscheberge zu bewältigen. Dank Wärmepumpe sind Trockner keine Stromfresser mehr. Je höher die Strompreise klettern, desto mehr lohnt sich auf lange Sicht der Kauf eines energieeffizienten Trockners. Aber auch wer einen vorhandenen Wäschetrockner nutzt, kann durch kluges Verhalten viel Geld sparen.
Klug nutzen
Die Wäsche muss gut geschleudert werden. Je mehr Wasser die Waschmaschine schon aus der Wäsche geschleudert hat, desto weniger Arbeit hat der Trockner. Er muss weniger Wärme erzeugen und bekommt die Wäsche in kürzerer Zeit trocken. Baumwolle und Textilien mit Kunstfaser-Anteil trocknen unterschiedlich schnell. Baumwolltextilien etwa könnten im Pflegeleicht-Programm zu feucht bleiben, dann könnte ein zweiter Trocken-Durchlauf nötig sein. Deshalb besser nicht alle Wäschestücke zusammen in dasselbe Programm stecken, sondern zumindest nach Baumwolle und Pflegeleicht sortieren. Bei gut vorsortierter Wäsche kann die Trommel vollgestopft werden. Dann braucht der Wäschetrockner vielleicht etwas länger, doch der Energieaufwand für einen Extra-Durchlauf mit einer zweiten Wäscheportion wäre wohl höher.
Wäsche, die verknotet und ineinander verschlungen aus der Waschmaschine kommt, kann nicht gleichmäßig trocknen. Daher alles entwirren und Reißverschlüsse zuziehen. Es empfiehlt sich, das Flusensieb nach jedem Trocken-Durchlauf zu kontrollieren und zu reinigen. Ein verstopftes Flusensieb verhindert, dass die trockene Luft bestmöglich durch den Trockner strömt. Die Geräte müssen mehr ackern und verbrauchen so mehr Energie.
Testergebnisse
Stiftung Warentest hat nur Kondensationstrockner mit Wärmepumpe getestet (2021). Mit dieser Technik wird Wärmeenergie zurückgewonnen. Die meisten Trockner im jüngsten Test holen die Note Gut. Schon ab etwa 400 Euro sind empfehlenswerte und energieeffiziente Geräte auf dem Markt. Bei Wäschetrocknern gilt noch das alte EU-Label mit A+++ oder A++. Geräte ohne Wärmepumpe rechnen sich wegen des hohen Stromverbrauchs selbst für kleine Haushalte nicht.
Den Praxistest bestehen die Modelle meist mindestens mit befriedigend. Manche brauchen jedoch deutlich länger als die Konkurrenz. Nicht alle lassen sich gut handhaben.
Einige der in Trocknern eingesetzten Kältemittel können dem Klima stark schaden, wenn die Geräte falsch entsorgt werden. Laut Öko-Institut gelangen jedoch bei der Herstellung und während der Nutzung praktisch keine Kältemittel in die Umwelt. Die meisten Geräte im Test liefen mit dem Kältemittel Propan, auch R290 genannt. Ältere Modelle laufen meist mit Tetrafluorethan (R134a). Wäschetrockner sind nur mit wenigen hundert Gramm des Mittels gefüllt. Doch der Unterschied im Klimaeffekt der beiden Gase ist enorm. Stiftung Warentest vergleicht die Klimawirkung der Kältemittel sehr anschaulich mit Autofahrten. Gelangen die rund 400 Gramm Tetrafluorethan in die Atmosphäre, entspricht das fast 3000 Kilometern Autofahrt. Bei der Alternative Propan würden das Entweichen der im Trockner enthaltenen rund 150 Gramm etwa zwei Kilometern Autofahrt entsprechen. Die richtige Entsorgung der Geräte ist daher absolut notwendig. Beim Tausch von Trocknern unbedingt fragen, ob Händler die Altgeräte annehmen und fachgerecht entsorgen. Online-Shops dürfen lokale Abgabestellen nennen. Ausgewählte kommunale Sammelstellen nehmen Geräte kostenlos an.
Technik und Pflege
Beim Trockner mit Wärmepumpe durchströmt aufgeheizte Luft die Wäsche und nimmt die Feuchtigkeit auf. Die Luft wird entfeuchtet und mithilfe der zuvor entzogenen Energie erneut erwärmt. So nutzt die Wärmepumpe einen Teil der Abwärme gleich wieder fürs Trocknen. Die Effizienz steigt noch, wenn die eingefüllte Wäsche durch gute Schleuderwirkung und hohe Drehzahlen der Waschmaschine eine geringe Restfeuchte besitzt.
Beim Trocknen verliert die Wäsche viele Fasern, die ohne entsprechende Filter das Gerät verstopfen können. Bei den meisten Geräten muss das Wärmetauschersieb regelmäßig gereinigt werden. Das Flusensieb im Bereich der Tür muss nach jedem Durchlauf per Hand gereinigt werden. Sonst kann sich die Trockenzeit erheblich verlängern, der Energieverbrauch erhöhen und das Gerät Schaden nehmen. Im schlimmsten Fall ist bei verstopften Sieben sogar ein Brand möglich.
Für enge Räume kann es sinnvoll sein, den Türanschlag zu wechseln. Nicht bei allen Modellen ist das möglich.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 09/2021 - Aktuellerer Test: Stiftung Warentest, Heft 09/2022
Bildquelle: igorovsyannykov pixabay.com
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