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15.01.2025
Stiftung Warentest hat Waschmaschinen und Toplader aus verschiedenen Preissegmenten getestet. Saubere Wäsche liefern alle Modelle, doch im Dauertest zeigte je ein Gerät jeder Bauart Schwächen. Toplader sind leichter zu be- und entladen, benötigen weniger Platz und kosten mit 350 bis 765 Euro meist weniger als Frontlader, die zwischen 535 und 1.300 Euro liegen. Auch bei den Nebenkosten schneiden Toplader besser ab, da ihr Strom- und Wasserverbrauch geringer ist. In puncto Waschdauer sind sie ebenfalls effizienter. Allerdings spülen sie Waschmittelrückstände nicht immer gründlich aus, und fast alle getesteten Modelle erzeugen laute Schleudergeräusche – ein Nachteil in hellhörigen Wohnungen. Einige Toplader haben keinen Schwimmerschalter, sodass Wasser im Falle eines Defekts nicht automatisch abgepumpt wird. Solche Geräte sollten nur in Räumen mit Bodenablauf wie einer Waschküche im Keller aufgestellt werden.
Frontlader sind die gängigste Bauart und eignen sich mit Trommelgrößen von sechs bis neun Kilogramm besonders für größere Haushalte. Ihre Standardmaße (60 cm Breite, 85 cm Höhe, 57 bis 69 cm Tiefe) machen sie universell einsetzbar. Modelle mit 1.400 Umdrehungen pro Minute hinterlassen etwa 50 Prozent Restfeuchte – ideal für Wäschetrockner. Geräte mit 1.600 Umdrehungen bieten eine etwas bessere Schleuderleistung, allerdings mit stärkerer Knitterbildung, die das Bügeln erschwert.
Moderne Waschmaschinen bewältigen selbst hartnäckige Flecken wie Hautfett, Ruß, Öl, Blut, Kakao oder Rotwein. Das Energiesparprogramm „Eco 40–60“ spart durch niedrigere Temperaturen Strom und ist für normal verschmutzte Wäsche ausreichend. Selbst Flecken wie Rotwein oder Blut lassen sich mit bleichehaltigen Vollwaschmitteln zuverlässig entfernen.
Eine Reparatur lohnt sich aus Umweltsicht bei jeder Waschmaschine, so Stiftung Warentest. Neben der Langlebigkeit spielen auch Schleuderdrehzahl, Bauart und Energieverbrauch eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Ganz vorne im Test sind die Marken Bosch, Miele und Siemens zu finden. Aber auch Beko und AEG haben gute Geräte im Angebot.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 12/2024
Bildquelle: taraghb pexels.com
Die Waschmaschinen werden immer größer
Einerseits ist die Überlegung der Hersteller richtig: Je mehr T-Shirts, Hosen und Socken auf einmal mitlaufen, desto weniger Strom und Wasser verbraucht die Maschine pro Kilogramm Wäsche. Ein Großteil der aktuellen Waschmaschinen wird daher mit acht Kilogramm Fassungsvermögen angeboten. Andererseits lebt in mehr als 40 Prozent der Haushalte nur eine Person. Acht Kilo schmutzige Wäsche zu sammeln, womöglich noch nach Waschprogramm sortiert, ist fast unmöglich. Dann ist der Schrank leer. Selbst die wenigen angebotenen Maschinen mit 6-Kilo-Trommel sind für Single eine Herausforderung.
Wer nicht wochenlang bis zur nächsten Wäsche warten möchte, muss die Maschine mit weniger beladen. Der Energiespareffekt ist dann schnell dahin. Eine kaum gefüllte Trommel mit zwei Kilo braucht ungefähr das doppelt an Strom und Wasser pro Kilo Wäsche verglich mit einer vollen Ladung.
Zur Veranschaulichung: Die Tester befüllen 8-Kilo-Trommeln entsprechend der Norm mit drei Bettbezügen, 12 Kopfkissenbezügen und 25 Handtüchern. Die Maschine ist maximal beladen, wenn sich die Tür gerade noch zudrücken lässt. Überladen ist fast unmöglich. Waschprogramme für Pflegeleichtes, Wolle oder Feinwäsche sind für eine kleinere Menge ausgelegt. Je schneller sich die Trommel im Schleudergang dreht, umso mehr Feuchtigkeit wird aus der Wäsche gepresst. Nur wenn die Wäsche nach dem Waschen in den Wäschetrockner kommt, sollte die Waschmaschine 1400 Schleudertouren oder mehr haben. Das spart Strom beim elektrischen Wäschetrocknen.
Viele Hersteller erreichen gute Energiewerte nicht mit innovativer Technik sondern mit Tricks. Die meiste Energie wird fürs Aufheizen des Wassers verbraucht, also wird einfach weniger geheizt. Stiftung Warentest hat nachgemessen. Die Anbieter schreiben 60 Grad auf die Maschine, in Wirklichkeit handelt es sich meist um ein 45- bis 50-Grad-Programm. Um die Wäsche trotzdem sauber zu bekommen, waschen die Maschinen länger.
Bei nur leicht verschmutzter Wäsche von gesunden Personen spielt dieses Temperaturdefizit keine Rolle. Da reicht sogar das 40-Grad-Programm für hygienisch saubere Wäsche. Anders sieht es bei Wäsche von erkrankten Personen aus. Bestimmte Krankheitskeime sind so widerstandfähig, dass die Wäsche bei mindestens
60 Grad und mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel gewaschen werden sollte. Diese Prozedur ist auch für die Maschinenhygiene etwa einmal im Monat sinnvoll.
Bei manchen Modellen ist das für das Label entscheidende Programm als Energiesparprogramm ausgewiesen. Diese Geräte haben auch noch ein „normales“ 60-Grad-Programm. In einer exemplarischen Messung wurden dort höhere Temperaturen erreicht und die Wäsche war schneller fertig. Das verbraucht aber mehr Strom.
Es lauert aber auch eine Falle: Kurzprogramme arbeiten zwar noch schneller als Normalprogramme, sind aber zum Sparen ungeeignet. Sie verbrauchen pro Kilogramm Wäsche oft sogar mehr Strom.
Stiftung Warentest Waschmittel und Waschmaschinen - So waschen die Profis
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