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22.10.2021
Stiftung Warentest hat Waschmaschinen auf den Prüfstand geschickt. Das Testfeld deckt den ganzen Markt ab: Die Preise reichen von 320 bis 1010 Euro. Saubere Wäsche liefern sie alle. Doch mehrere günstige Geräte gingen im Dauertest früh kaputt.
Auch für Waschmaschinen gilt das neue EU-Label mit verschärften Kriterien. Nur wenige Geräte haben es bisher in die neue A-Klasse geschafft. Alle Angaben auf dem neuen Label gelten für das Energiesparprogramm „Eco 40 – 60“. Das spart in der Regel durch niedrige Temperaturen. Für normal verschmutze Wäsche reicht das. Mit bleichehaltigen Vollwaschmitteln werden sogar Rotwein-, Kakao- und Blutflecken entfernt.
Neu sind Vorgaben für die Programmdauer abhängig von der Gerätegröße. Eine 8-kg-Waschmaschine darf voll beladen im Programm „Eco 40 – 60“ höchstens 3 Stunden 39 Minuten benötigen, mit Teilbeladung sollen es 2 Stunden 48 Minuten sein. Damit reagiert der Gesetzgeber auf die teilweise sehr langen Laufzeiten des Standardprogramms. Sie wurden von Verbrauchern häufig nicht akzeptiert und führten zur geringen Nutzung des sparsamsten Programmes.
Gleich mehrere billige Fabrikate fielen im Dauertest durch. Ob sich eine Reparatur bei diesen betagten Maschinen finanziell rechnet, ist fraglich. Für die Umwelt lohnt sich nach Berechnung von Stiftung Warentest jede Waschmaschinenreparatur. Ohne Fehler überstanden nur Modelle ab rund 490 Euro die von den Testern erwarteten zehn Betriebsjahre. Fünf Maschinen unterhalb der Preisgrenze wiesen zudem Sicherheitslücken im Schutz gegen Wasserschäden auf. Bei den getesteten Modellen von Bauknecht, Privileg und Gorenje fehlt eine Bodenwanne, die Wasser auffangen könnte. Ganz vorne im Test sind die Marken Bosch, Miele und Siemens zu finden. Aber auch LG und AEG haben gute Geräte im Angebot.
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 10/2021
Bildquelle: taraghb pexels.com
Die Waschmaschinen werden immer größer
Einerseits ist die Überlegung der Hersteller richtig: Je mehr T-Shirts, Hosen und Socken auf einmal mitlaufen, desto weniger Strom und Wasser verbraucht die Maschine pro Kilogramm Wäsche. Ein Großteil der aktuellen Waschmaschinen wird daher mit acht Kilogramm Fassungsvermögen angeboten. Andererseits lebt in mehr als 40 Prozent der Haushalte nur eine Person. Acht Kilo schmutzige Wäsche zu sammeln, womöglich noch nach Waschprogramm sortiert, ist fast unmöglich. Dann ist der Schrank leer. Selbst die wenigen angebotenen Maschinen mit 6-Kilo-Trommel sind für Single eine Herausforderung.
Wer nicht wochenlang bis zur nächsten Wäsche warten möchte, muss die Maschine mit weniger beladen. Der Energiespareffekt ist dann schnell dahin. Eine kaum gefüllte Trommel mit zwei Kilo braucht ungefähr das doppelt an Strom und Wasser pro Kilo Wäsche verglich mit einer vollen Ladung.
Zur Veranschaulichung: Die Tester befüllen 8-Kilo-Trommeln entsprechend der Norm mit drei Bettbezügen, 12 Kopfkissenbezügen und 25 Handtüchern. Die Maschine ist maximal beladen, wenn sich die Tür gerade noch zudrücken lässt. Überladen ist fast unmöglich. Waschprogramme für Pflegeleichtes, Wolle oder Feinwäsche sind für eine kleinere Menge ausgelegt. Je schneller sich die Trommel im Schleudergang dreht, umso mehr Feuchtigkeit wird aus der Wäsche gepresst. Nur wenn die Wäsche nach dem Waschen in den Wäschetrockner kommt, sollte die Waschmaschine 1400 Schleudertouren oder mehr haben. Das spart Strom beim elektrischen Wäschetrocknen.
Viele Hersteller erreichen gute Energiewerte nicht mit innovativer Technik sondern mit Tricks. Die meiste Energie wird fürs Aufheizen des Wassers verbraucht, also wird einfach weniger geheizt. Stiftung Warentest hat nachgemessen. Die Anbieter schreiben 60 Grad auf die Maschine, in Wirklichkeit handelt es sich meist um ein 45- bis 50-Grad-Programm. Um die Wäsche trotzdem sauber zu bekommen, waschen die Maschinen länger.
Bei nur leicht verschmutzter Wäsche von gesunden Personen spielt dieses Temperaturdefizit keine Rolle. Da reicht sogar das 40-Grad-Programm für hygienisch saubere Wäsche. Anders sieht es bei Wäsche von erkrankten Personen aus. Bestimmte Krankheitskeime sind so widerstandfähig, dass die Wäsche bei mindestens 60 Grad und mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel gewaschen werden sollte. Diese Prozedur ist auch für die Maschinenhygiene etwa einmal im Monat sinnvoll.
Bei manchen Modellen ist das für das Label entscheidende Programm als Energiesparprogramm ausgewiesen. Diese Geräte haben auch noch ein „normales“ 60-Grad-Programm. In einer exemplarischen Messung wurden dort höhere Temperaturen erreicht und die Wäsche war schneller fertig. Das verbraucht aber mehr Strom.
Es lauert aber auch eine Falle: Kurzprogramme arbeiten zwar noch schneller als Normalprogramme, sind aber zum Sparen ungeeignet. Sie verbrauchen pro Kilogramm Wäsche oft sogar mehr Strom.
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