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30.04.2020
Ein Holzfeuer im Kaminofen sorgt für gemütliche Wärme. Werden Kaminöfen jedoch falsch betrieben oder haben technische Mängel, erzeugen sie gleichzeitig auch beißenden Rauch. Qualmt der Schornstein zu häufig, beeinträchtigt dies die Nachbarschaft. Besonders im Winter steigt der Schadstoffgehalt der Luft.
Heizen mit Holz ist weitgehend klimaneutral. Dank Wärme aus Biomasse wurden nach Aussage der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Jahr 2018 über 31 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Ein Problem bleibt jedoch der Feinstaubausstoß. Trotz wirksamer Minderungsmaßnahmen durch den technischen Fortschritt und strengere Emissionsgrenzwerte liegen die Partikelemissionen auf vergleichsweise hohem Niveau.
Eine sehr große Bedeutung kommt der Nutzung und Bedienung der vorhandenen Feuerstätten zu. Durch richtiges Heizen mit Holz lassen sich Feinstaub und andere Emissionen deutlich mindern und damit Umweltbelastung und Nachbarschaftsärger vermeiden. Die Broschüre „Heizen mit Holz – so geht es richtig“ des FNR bietet einen guten Überblick. Sie zeigt, welche Brennstoffe nach der Kleinfeuerungsanlagenverordnung (1. BImSchV) zulässig sind. Dabei ist dringend darauf zu achten, dass der eingesetzte Brennstoff in der Bedienungsanleitung des Ofens explizit als geeignet aufgeführt ist. Nicht geeignet sind unter anderem behandelte Hölzer und Althölzer wie Sperrholz, Spanplatten oder verleimtes Holz.
Tipps gibt es auch zum Anzünden. Effizientes und emissionsarmes Heizen will gelernt sein. Ausführlich und mit kleinen Grafiken wird das Anzünden von oben und von unten beschrieben. Eine große Rolle spielt der korrekte Einsatz der Luftzufuhr beim Anzünden und während des Heizbetriebs über eventuell vorhandene Drosselklappen und Absperrschieber.
Moderne, im Handel erhältliche neue Geräte erfüllen die gesetzlichen Anforderungen. Vor einem Austausch oder einer Neuanschaffung sollte unbedingt der Schornsteinfeger angefragt werden. Feuerstätten sind nicht überall erlaubt oder möglich. Sehr sorgfältige Planung ist in Kombination mit Lüftungsanlagen notwendig, damit kein gefährlicher Unterdruck in den Räumen entstehen kann.
Es gibt auf dem Markt moderne Holzfeuerungsanlagen, die relativ geringe Feinstaubemissionen verursachen. Dazu zählen in erster Linie mit Holzpellets betriebene Feuerungen. Besonders emissionsarme Pelletöfen und -heizkessel können das Umweltzeichen "Blauer Engel" erhalten. Auch Kachelöfen verursachen mit ihrer guten Wärmespeicherung relativ geringe Emissionen. Kamine sollten unbedingt einen Heizeinsatz besitzen und mit Glastür oder Glasscheibe verschlossen sein. Auch sollten sie nur gelegentlich benutzt werden.
Wie viel Feinstaub tatsächlich ausgestoßen wird, hängt nicht nur von Art und Alter der Anlage ab. Auch die Art der Befeuerung, der Wartungszustand der Anlagen und die Auswahl sowie die Qualität des genutzten Holzes sind zu beachten. Die deutlich verschärften Grenzwerte der zweiten Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung für Staub und Kohlenmonoxid gelten seit 2015.
Weitere Informationen:
Richtig Heizen mit Holz, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), kostenloser download
Hintergrundinformatioen zu Feinstaub (UBA)
Faltblatt: Heizen mit Holz (Bremen)
Emissionen von Öfen senken, Artikel enbausa.de Oktober 2019
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