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30.04.2020
Handys müssen regelmäßig aufgeladen werden. Damit das Ladegerät nicht jedes Mal gesucht werden muss, machen es sich viele bequem. Sie lassen die Netzteile einfach ungenutzt an der Steckdose hängen. Diese verbrauchen auch dann Strom, wenn gerade kein Telefon aufgeladen wird. Das ist sogar sehr einfach nachprüfbar, weil die Netzteile sich erwärmen, sobald sie angeschlossen werden.
Der Standby-Verbrauch von Ladegeräten ist für zwei Drittel des Stromverbrauchs durch Handys verantwortlich. Die fünf großen Hersteller werden Netzteile daher zukünftig mit Sternen kennzeichnen, die den Standby-Verbrauch bewerten. Besonders schwere Stromverschwender, die auch ohne Belastung mit einem zu ladenden Mobiltelefon mehr als 0,5 Watt verbrauchen, gehen auf der Sterne-Skala leer aus. Effiziente Ladegeräte, die im Standby-Modus dagegen 0,03 Watt oder weniger ziehen, bekommen mit fünf Sternen die Höchstwertung.
So lobenswert die Einführung des Sterne-Systems für Handy-Netzteile auf den ersten Blick auch sein mag, das Problem ließe sich viel einfacher lösen. Denn eigentlich müsste das Ziel der Energiesparbemühungen ja sein, ungenutzte Ladegeräte generell vom Stromnetz zu trennen, der resultierende Null-Verbrauch hätte dann glatt sechs Sterne verdient. So gesehen ist die Bewertung des Standby-Verbrauchs kontraproduktiv, weil Netzteile mit einer guten Wertung dann sogar bewusst und mit gutem Gewissen ungenutzt in der Steckdose bleiben werden.
Die ideale Kombination aus Bequemlichkeit und Energieeffizienz wäre wohl ein Netzteil mit Nullverbrauch im Standby. In den Labors der Handy-Hersteller wird auch genau daran gearbeitet. Ein Prototyp aus der Nokia-Forschung bringt die Absurdität des Themas schön auf den Punkt: Das Gerät hat einen Ein- und Ausschalter, natürlich in Grün.
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