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16.09.2022
An Feiertagen werden viele Festbraten in den Backöfen köstliche Düfte verbreiten. Die anschließend notwendige Reinigung der Backröhre macht sehr viel weniger Freude. Von Bratenspritzern und Speiseresten wird der Backofen am besten gereinigt, wenn er noch warm ist. Dann genügt meist schon eine normale Spülmittellauge. Tage oder gar Wochen später werden die Krusten und zähen Fettfilme zu einer echten Herausforderung.
Öko-Test hat Backofenreiniger unter die Lupe genommen, aber auch Hausmittel wie Salz, Zitronensaft und Backpulver ausprobiert. Wunder können sie alle nicht bewirken. Besonders bei leichter Verschmutzung lohnt sich der Versuch mit den sanften Alternativen.
Die Backofenreiniger aus der Spraydose sind stark alkalisch, haben also einen sehr hohen pH-Wert. Dadurch reagieren sie mit dem Fett eingebrannter Speiserückstände und machen sie wasserlöslich. Diesen Vorgang nennt man Verseifung. Manche Produkte enthalten zusätzlich weitere fettlösende Substanzen. Mit diesem einfachen wie effektiven Wirkprinzip lösen Backofenreiniger Eingebranntes, sind aber auch bei Kontakt mit der Haut stark ätzend.
Bei der Anwendung von Backofenreinigern sollten unbedingt Handschuhe, bestenfalls auch eine Schutzbrille getragen werden. Bei Kontakt mit Haut und Augen muss direkt mit viel Wasser gespült werden. Abgesehen von diesen wichtigen Sicherheitsmaßnahmen haben die Tester an den Inhaltsstoffen wenig auszusetzen.
Im Praxistest stand die Reinigungsleistung im Vordergrund. Neun von 15 getesteten Produkten machten ihre Sache gut. Das Produkt sollte nicht allzu großzügig auf die senkrechten Flächen gesprüht werden, sonst wird der Schaum zu schwer und rutscht herunter, bevor er lange genug einwirken konnte. Besser alle Flächen gleichmäßig und dünn benetzen. Im Anschluss nicht am Wasser sparen, sonst wird lediglich das Fett verrieben. Dennoch können Produktrückstände im Backofen bleiben. Hier helfen Ofen und Küche gut durchzulüften sowie ein leerer Durchlauf bei hohen Temperaturen.
Eine sehr bequeme technische Lösung bieten selbstreinigende Herde. Dabei wird die Bratröhre bis zu 500 Grad C aufgeheizt. Bei diesen hohen Temperaturen und relativ geringer Luftzufuhr verschwelen die Rückstände oder verbrennen zu Asche. Nach dem Abkühlen braucht man nur noch mit einem feuchten Tuch nachzuwischen. Moderne Herde benötigen dafür zwischen 2,3 und 4,7 kWh an Energie. Die Pyrolyse-Selbstreinigung verbraucht einiges an Strom, was sich nicht unbedingt positiv auf die Ökobilanz auswirken muss, auch wenn gleichzeitig auf chemische Reinigungsmittel verzichtet werden kann. Die verstärkte Wärmedämmung und gute Türdichtungen verringern aber gleichzeitig den Stromverbrauch im normalen Back- und Bratbetrieb um fast 20 Prozent.
Bildquelle: Hans pixabay.com
Weitere Informationen:
Öko-Test, Essen & Trinken 05/2021, Hausmittel
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