Duftöle

Weniger ist mehr bei Duftölen

14.04.2020

Aromalämpchen und Duftkerzen sorgen in der Adventszeit für heimelige Stimmung. Die Düfte sollen aufheitern, entspannen oder beleben, so verspricht es die Werbung. Doch nicht jeder verträgt die duftenden Essenzen. Allergiker und Asthmapatienten sollten auf die Düfte verzichten. Aber auch bei weniger empfindlichen Menschen können Kopfschmerzen und Unwohlsein auftreten.

Wer ein Öllämpchen aufstellt oder eine Duftkerze anzündet sollte bedenken, dass die Raumluft mit zusätzlichen Chemikalien angereichert wird. Ob künstlich oder natürlich, Duftstoffe sind nichts anderes als flüchtige organische Verbindungen. Üblicherweise liegt die Grundbelastung mit solchen Stoffen in der Wohnung zwischen 0,1 und 0,3 Milligramm pro Kubikmeter Luft (mg/m³). Werden von hochkonzentrierten Duftölen zehn Tropfen in ein mit Wasser gefülltes Aromalämpchen geträufelt, wird für ein bis zwei Stunden Luft eingeatmet, die pro Kubikmeter etwa 14(!) Milligramm Allergie auslösende Stoffe enthält. Die Richtwerte für Terpene in Wohnräumen werden dabei um das 400fache überschritten. Duftkerzen belasten die Raumluft mit 0,3 mg/m³ deutlich weniger.

Als Quelle für Duftstoffe dienen oft ätherische Öle. Diese werden aus Pflanzen oder Pflanzenteilen gewonnen und haben einen starken charakteristischen Geruch wie Jasmin, Lavendel, Rosenholz, Eukalyptus, Orange oder Zitronelle. Neben der Hauptduftnote enthalten ätherische Öle auch diverse andere Duftstoffe. Einige davon lassen sich auch künstlich herstellen. Sie werden oft als synthetische Duftöle bezeichnet. Bisher gelten 26 Duftstoffe laut EU-Richtlinie als hoch allergen. Sie müssen bei Kosmetika deklariert werden, nicht aber bei Aromaprodukten. Kaum ein Öl ist vollständig und korrekt gekennzeichnet. Auch Dosierhinweise oder ein kindergesicherter Verschluss sind eher selten zu finden. Das Umweltbundesamt empfiehlt, zurückhaltend mit Duftlampen, Räucherstäbchen und Ähnlichem umzugehen.

Bevor ein Öllämpchen angezündet wird, sollte gefragt werden, ob alle im Raum damit einverstanden sind. Drei Tropfen Öl reichen meist. Da die Nase sich mit der Zeit an den Duft gewöhnt, ist es ratsam den Raum kurz zu verlassen, bevor vorschnell Öl nachgeträufelt wird. Wichtig ist auch, den Raum anschließend gut zu lüften.
 

Weitere Informationen:

Duftstoffe, Umweltbundesamt