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17.12.2021
Ob auf dem festlich gedeckten Tisch oder am Weihnachtsbaum, Kerzen gehören einfach dazu. Der warme, sanft flackernde Kerzenschein verbreitet eine angenehme Stimmung.
Die meisten handelsüblichen Kerzen bestehen aus Paraffin, einem billigen Erdölprodukt. Als besonders tropffest gelten Kerzen aus Stearin, einem Wachs, das aus tierischen oder pflanzlichen Ölen und Fetten gewonnen wird. Die Kerzen rußen auch weniger als Paraffin-Kerzen. Beliebt sind auch Kerzen aus Bienenwachs, die einen angenehmen, leichten Duft verströmen. Eigentlich ist Bienenwachs zu schade zum Verbrennen, da dieser wertvolle Rohstoff nur begrenzt zur Verfügung steht. Er wird besonders in der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie verwendet. Als Oberflächenbehandlungsmittel verhindert Bienenwachs zum Beispiel bei Obst den Verlust von Feuchtigkeit durch die Schale. Bienenwachskerzen sind daher etwas für besondere Anlässe.
Duftkerzen belasten die Raumluft deutlich weniger mit Allergie auslösenden Stoffen als zum Beispiel Öllämpchen, dennoch sollten sie nur sparsam eingesetzt werden. Untersuchungen zeigen, dass Kerzenrauch im Allgemeinen als gesundheitlich unbedenklich einzustufen ist. Zum Vergleich: Nur eine Zigarette erzeugt deutliche höhere Konzentrationen an zum Beispiel Formaldehyd als 30 brennende Kerzen. Dennoch sollten Kerzen möglichst rußarm abbrennen und nicht ausgeblasen werden (besser den brennenden Docht mit einem Streichholz in das flüssige Wachs tauchen). Auch müssen die Räume gut belüftet werden, ohne Zugluft zu erzeugen.
Nach Aussage des Umweltbundesamtes ist nicht mit einem zusätzlichen Gesundheitsrisiko durch Kerzenabbrand zu rechnen. Auch die Entwicklung einer Allergie ist nicht wahrscheinlich. Wenn aber eine Atemwegserkrankung anderer Ursache vorliegt, z.B. Asthma oder Bronchitis, besteht in der Regel auch eine gesteigerte Überempfindlichkeit der Atemwege, so dass Kerzenrauch manchmal nicht vertragen wird. Duftkerzen können problematisch werden, weil ihre Inhaltsstoffe nicht bekannt sind. Auch lackierte Kerzen beinhalten möglicherweise bedenkliche Stoffe. Halogenorganische Verbindungen und Schwermetalle können nur bei farbigen Kerzen ein Problem darstellen, nicht hingegen bei ungefärbten weißen.
Eine Orientierungshilfe beim Kauf bietet das „RAL-Gütezeichen Kerzen“. Auch wenn sich die Gütegemeinschaft überwiegend aus Herstellern und Anbietern zusammensetzt, handelt es sich laut Label online um ein anspruchsvolles Label, das wesentlich zu Verbesserungen in der Qualität und bei der Gesundheitsverträglichkeit von Kerzen beiträgt.
Bildnachweis: JillWellington pixabay.com
Weitere Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 12/2016
Quarks, Wie nachhaltig können Kerzen sein
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