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18.11.2022
Nicht nur für die Weihnachtsbäckerei kommen Backfolien und Formen aus Silikon zum Einsatz. Da Silikon sehr elastisch ist, sind die Formen unzerbrechlich und lassen sich klein zusammenknautschen. Nach dem Aufrollen nehmen sie sofort wieder ihre Ursprungsform an.
Öko-Test hat Muffinformen aus Silikon ins Prüflabor geschickt. Sieben von 20 Backformen gasen mehr Stoffe aus als das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt. Ob darunter gesundheitlich bedenkliche Stoffe sind, ist nicht auszuschließen. Dabei müsste das nicht sein. Wichtig ist die sorgfältige Verarbeitung des Materials. So sorgt die thermische Nachbehandlung der Produkte dafür, dass möglichst keine flüchtigen organischen Bestandteile mehr vorhanden sind, die ins Backgut übergehen können.
Hersteller könnten das vermeiden, indem sie die Formen am Ende einfach über einige Stunden ausheizen. Eine energieaufwendige Prozedur, die sich offenbar manche Hersteller sparen. Wer sicher sein möchte, lässt die Formen vor dem ersten Gebrauch im eigenen Backofen für eine Stunde bei 200 Grad Celsius ausgasen. Dabei bitte gut lüften. Auch wenn auf der Verpackung höhere mögliche Temperaturen stehen, Silikonformen besser nicht auf mehr als circa 200 Grad Celsius erhitzen.
Silikon ist sauberer als viele andere Weichkunststoffe. Dennoch können problematische Inhaltsstoffe ins Backgut übergehen. Grenzwerte dafür gibt es bisher nicht. Mit sehr gut bewertet wurden daher nur Formen, die kein oder nur sehr wenig Silikonmaterial abgeben.
Damit der Teig auf dem Weg zum Ofen nicht ausläuft, können die Form schon vor dem Befüllen auf das Backblech oder Rost gestellt werden. Neue Formen sollten erst mit Wasser ausgespült und danach leicht eingefettet werden. Auch wenn die Formen aus der Spülmaschine kommen, erhält leichtes Einfetten die Antihaftwirkung.
Silikone
Silikone kommen nicht in der Natur vor. Ausgangsmaterial ist das chemische Element Silizium. Sand, Ton oder andere anorganische Materialien enthalten Silizium in Form von Siliciumdioxid und Silikaten. Im Hochofen wird das Silizium abgetrennt. Im nächsten Schritt wird es mit Methylchlorid zu Silanen umgesetzt. Erst aus diesen können Silikone hergestellt werden. Silikone gibt es in nahezu unzähligen Varianten, von ölartig über elastisch bis fest. Entsprechend breit ist das Einsatzgebiet.
Mit Hilfe von Katalysatoren erlangen Silikone die gewünschten Materialeigenschaften. Festsilikone werden in der Regel im Formpressverfahren in Form gebracht, Flüssigsilikone im Spritzgussverfahren.
Bildquelle: jarmoluk pixabay.com
Weitere Informationen:
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Öko-Test, Heft 12/2022
Ergänzende Informationen:
Stiftung Warentest, Heft 08/2019
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