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02.10.2020
Ab und an gehört eine Bettdecke in die Wäsche. Für viele sind pflegeleichte Bettdecken aus Polyester die erste Wahl – sie gelten als einfach zu waschen. Doch Polyester ist nicht mehr das einzige Material, das sich gut waschen lässt und schnell trocknet. Öko-Test zeigt, dass es ähnlich pflegeleichte Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen gibt.
In diesen Decken stecken Fasern, die ebenfalls über chemische Prozesse hergestellt werden, deren Ausgangsmaterial jedoch nachwachsende natürliche Rohstoffe sind. Verbreitet ist Lyocell (Markenname: Tencel). Es zählt neben Viskose und Modal zu den sogenannten Regeneratfasern. Ausgangsmaterial hierfür sind aus Holz extrahierte Zellulosefasern. Eine andere Alternative ist Polylactid (PLA) oder Polymilchsäure – ein Bio-Kunststoff, ebenfalls auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Produzenten gewinnen ihn aus der Stärke von Pflanzen, häufig Mais.
In der Feuchtigkeitsregulation haben die Decken mit Lyocell oder einem Lyocell/ Polyester-Mix im Test die Nase vorn. In Sachen Inhaltsstoffe sind die Testergebnisse in den meisten Fällen erfreulich. Allerdings wies das beauftragte Labor in sechs Decken mit Polyesterfüllung Antimon nach. Das ist ein für Polyester typischer Problemstoff.
Als waschbar beworbene Bettdecken sollten einige Wäschen vertragen. Auch die Bettdecken mit Füllungen aus nachwachsenden Rohstoffen schlugen sich nicht schlecht. Alle im Waschergebnis "guten" Produkte sind mit Lyocell oder einem Lyocell/PES-Mix gefüllt, auch die einzige Decke mit Polylactid-Füllung ist darunter. Alle in der Waschbeständigkeit "sehr guten" Bettdecken im Test sind mit Polyester gefüllt. Der Kunststoff bürgt jedoch nicht automatisch für gute Waschbarkeit. Das hängt offensichtlich von der Qualität der Verarbeitung ab. Denn nicht alle Polyesterdecken überzeugten im Waschtest.
Hauptsache wohlfühlen
Nach gut zehn Jahren haben Bettdecken ausgedient. Dann steht die Entscheidung an, ob es Naturmaterialien wie Daunen sein sollen oder lieber eine Synthetikfüllung. Die Wärmeisolation erfolgt durch die Luft in der Decke, egal ob es sich um eine Füllung mit Federn, Natur- oder mit Polyesterfasern handelt. Daunendecken können etwas besser Feuchtigkeit aufnehmen als Synthetikfasern. Doch die modernen Hightechfasern haben auch dabei aufgeholt.
Wichtig ist, sich unter der Decke wohl zufühlen. Mancher braucht dazu eine schwere Decke, andere lieben es leicht und anschmiegsam. Wer die richtige Bettdecke entsprechend seines Wärmebedarfs wählt, schwitzt zudem weniger. Auch viele Daunendecken sind inzwischen waschbar, manche sogar in der Haushaltswaschmaschine. Die anderen Decken müssen in die Großraumwaschmaschine und anschließend in den Trockner. Bequemer ist die Wäscherei.
Die Meinung, dass synthetische Bettdecken für Hausstauballergiker besser geeignet seien, ist weit verbreitet. Mittlerweile gibt es Studien, die eher für Feder- und Daunenbetten sprechen. Als Grund wird das sehr dicht gewebte Inlettgewebe bei Daunenfüllungen angesehen, das offensichtlich von Milben nicht durchdrungen wird. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund DAAB empfiehlt den Hausstauballergikern, selbst auszuprobieren, mit welchem waschbaren Material sie am besten zurechtkommen.
Bildquelle: Harry Page pexels.com
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